Wiesbaden, die hessische Landeshauptstadt und meine geliebte Wahlheimat ist eine geschichtsträchtige und grüne Kurstadt im Herzen des Rhein-Main-Gebietes. Das so genannte “Nizza des Nordens” wurde regelmäßig von Kaiser Wilhelm II. zur Sommerfrische besucht und bald als “Kaiserstadt” bezeichnet.
Besucher und natürlich auch “Einheimische” schwärmen von ihrem historischen Charme. Prachtbauten, Villengebiete und ausgedehnte Parkanlagen prägen das Stadtbild und repräsentieren Stilrichtungen des Klassizismus, Historismus und Jugendstils und diese Gebäude schauen wir “Einheimischen” nicht nur immer noch gerne an, sondern wir leben darin. Hat man einmal im Altbau gewohnt, möchte man die 3,6m hohen Decken mit reichlich Stuck verziert, die Holzdielen und die Kassettentüren nicht mehr missen – meine Wohnung
Als zweitgrößte Stadt Hessens liegt Wiesbaden zentral im Rhein-Main Gebiet. Sie beherbergt 280.000 Einwohner, ist aber trotz ihrer Größe eher beschaulich und lädt ein ihre Kulisse zu genießen, sich an den Einkaufsmöglichkeiten zu erfreuen, oder bei einen rheingauer Wein mit Spundekäs oder Winzerweck (hessische Spezialitäten) zu entspannen.
Stadtrundgang durch das facettenreiche Wiesbaden
Über den Hauptbahnhof aus dem Jahre 1906 angekommen, den Kaiser Wilhelm II eigens für eine standesgemäße Anreise hat bauen lassen, befindet man sich bereits im Herzen der Stadt.
Ein Spaziergang vom Bahnhof durch die Reisinger Anlagen über die Friedrich-Ebert-Alle und die Wilhelmstraße lohnt sich allemal. Hier kommt man am Landesmuseum und am neuen Kongresszentrum vorbei!
Folgt man diesem eingeschlagenen Weg erreicht man, seitlich der Wilhelmstraße, auf die ich später noch eingehe, den Warmen Damm – eine Parkanlage, die im Kurpark mündet:
Vom Kurpark aus eröffnet sich das wirklich einzigartige Kurhaus mit seinem Bowling Green, dass häufig für Freiluftkonzerte genutzt wird und an Silvester eine gigantisches inszeniertes Feuerwerk bietet, dass von meist klassischer Musik begleitet wird. Ein echter Hingucker, der mit Sicherheit sämtliche bösen Geister vertreibt. Das Kurhaus beherbergt ebenfalls die Spielbank, in der Fjodor Dostojewski 1865 sein gesamtes Geld verspielte und dieses Erlebnis in seinem berühmten Roman “Der Spieler” verarbeitet hat. Kein Wunder, dass er danach gleich noch “Der Idiot” herausbrachte 😉 Beides großartiges Bücher übrigens, die ich verschlungen habe.Hier atmet man wirklich Geschichte und sieht die feinen Herren und Damen im Geiste flanieren:
Von hier aus ist man nun direkt bei der Wilhelmstraße. Die Wilhelmstraße ist der Prachtboulevard der hessischen Landeshauptstadt, liebevoll die “Rue” genannt. Sie wird auf der einen Seite von herrschaftlichen Häusern und auf der anderen Seite von einer Platanenalle und einer Parkanlage (dem Warmen Damm) gesäumt. Abgesehen davon ist sie die teuerste Einkaufsstraße, die Wiesbaden zu bieten hat. Mit Frankfurt oder Düsseldorf können wir uns zwar nicht vergleichen, aber außer den Besuchern aus dem Arabischen Raum, leistet sich das ohnehin nicht jeder.
Wilhelmstraßenfest – was braucht Frau mehr?
Am 1. Wochenende im Juni findet das Wilhelmstraßenfest “Theatrium” statt, dass zuletzt 280.000 Besucher anlockte. Auf dem Wilhelmstraßenfest zeigen sich gerne auch mal die Reichen und “Schönen”. Es gilt unter den Einheimischen als ein bisschen überkandidelt. Aber zu schauen gibt es alle mal etwas und einen hervorragenden Stand gibt es auf alle Fälle!
Der Teegernseer Bierstand. Frisches Helles Teegernseer vom Fass, serviert durch schneidige Jungs in Tracht.
Kombiniert mit wunderbaren Freunden und Familienmitgliedern ist es einfach nur schön und entspannt.

Über die Wilhelmstraße kommt man auch rasch zum Kranzplatz mit der repräsentativen Staatskanzlei. Quasi nebenan ist sowohl die Antiquitätenmeile Taunusstraße, wie auch in umgekehrter Richtung die Fußgängerzone. Dazwischen lohnt sich ein Blick in die Nerostraße oder Obere Webergasse, wo es beschaulich alternativ zugeht:
Von der Fußgängerzone geht es links ab in die Marktstraße, die auf dem majestätischen Schlossplatz mit dem Neuen und dem Alten Rathaus, sowie dem Hessischen Landtag mündet:
Unbedingt sollte man aber auch die zahlreichen Abzweigungen der weitläufigen Einkaufsmeile beachten. Die engen, Kopfstein gepflasterten Gassen der Altstadt, dem so genannten “Schiffchen”, zeigen ein ganz anderes Bild der mondänen Stadt. Kleine Wohn- und Geschäftshäuser (um 1728), die anders, als die hochherrschaftlichen Jahrhundertwende Gebäude, eher pittoresk anmuten. Individuelle Einzelhändler und Lokale bestimmen den gemütlichen Charakter dieser malerischen Gassen. Hier ist es am gemütlichsten. Hier gehen die Wiesbadener am liebsten hin, während sie die Fußgängerzone und Prachtmeilen gerne den Touristen überlassen:
Wiesbaden ist beschaulich. Man trifft die Leute immer wieder, denn auf so relativ kleinem Innenstadtraum ist es gar nicht so einfach, sich aus dem Weg zu gehen. Ich bin natürlich voreingenommen, aber ich finde man kann sich dem Charme dieser Kulisse nur schwer entziehen.
Es gibt hier wundervolle Parks, gute Restaurants und sehr viel entspannte Stimmung. Die Nähe zu Rheingau und Taunus bietet viele Ausflugsmöglichkeiten. Mainz und Frankfurt sind innerhalb von 30 Minuten zu erreichen und erweiterten Shopping und Feiermöglichkeiten. Wer es mal ganz gediegen auf einer Burg angehen lassen will, wird ebenfalls fündig zum Beispiel auf Schloss Rheinfels
Ein paar Impresssionen von der Kirschblüte Richtung Walkmühlanlage, wo man einen besonders netten Biergarten, den Abbelwoi Schmidt, findet:
6 replies on “Wiesbaden – (m)eine große Liebe”