Mal was ganz anderes wagen führt zu heftigen Irritationen bei den Mitmenschen. Das habe ich mal wieder festgestellt, als ich mit einem etwas extravaganterem Outfit in unsere überschaubare Stadt gegangen bin. Was soll ich sagen? Es war einer dieser Bad Hair Days, der irgendwie kaschiert werden musste. Also erstmal: Hut auf.

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Brille: chanel, Pullover: Marc Cain, Hut: Mühlbauer

Das Hütchen habe ich mir mal aus Wien von der Hutmanufaktur Mühlbauer mitgebracht. Mein Haar bejammernd überlegte ich, was ich dazu kombinieren könnte und hatte schnell ein Chanelliges Outfit zusammengestellt:

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Jeans Calvin Klein, Sneaker: Hogan

Einfach einen Haufen Perlenketten (leider falsch) über einen alten, groben Strickpulli werfen und mit einer Blüte fixieren. Darunter trage ich eine Standard Businessbluse, damit ich mich nicht zu Tode jucke.

Natürlich wäre es nicht ich, wenn ich das Ganze nicht mit einem Off-Style Anteil versehen würde. Um das „feine“ oben herum auch straßentauglich leger zu machen, trage ich zerrissene Jeans (die gehen auch mit 40 und 50 Plus!) und Sneaker dazu.

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Natürlich muss man sich im Klaren sein, dass ein solcher Aufzug Blicke auf sich zieht. Zumindest in Wiesbaden, wo es modisch eher schlicht zugeht. Eigentlich hatte ich ja gar keinen französischen Look auf dem Schirm, aber viele Perlenketten deuten nun mal offensichtlich eindeutig auf Coco Chanel hin, die ich, nebenbei bemerkt, bewundere. Ein Tipp für Modemädels ist übrigens der Film mit Audrey Tautou, den ich wirklich sehr gelungen fand, obwohl ich die Schauspielerin sonst nicht so gerne mag:

Auf Instagram und Co. ist eine solche Kombi natürlich gar kein Thema, weil sich dort eben diejenigen tummeln, die sich für Mode interessieren (zumindest, wenn man diesen Hashtags folgt). Ich habe mich sehr über Kommentare, wie „Nicole Chanel“ und viele andere, so wie reichlich Likes gefreut 😉

Unter meinen Freunden und Bekannten, die schon ein bisschen an meine modischen Experimente gewöhnt sind, hat der „Mini-Chanel-Look“ ebenfalls sofort Assoziationen mit Frankreich geweckt- größtenteils positive zum Glück. Ist doch erstaunlich, dass Coco Chanel so sehr einen Look geprägt hat, dass auch bei einer wild kombinierten Abart, jeder sofort an sie denkt.

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Würde mich interessieren, ob die Kombi mit einem Tüllrock direkt an Madonna erinnert hätte, die bei Ihren Erfolgen mit ‚like a virgin‘ ja ständig so performed hat. Am End hat sie sich damals den Stil bei Coco Chanel entliehen, aber ich glaube, das ist gründlich in die Hose, äh Verzeihung, den Rock gegangen 😉

Mir jedenfalls hat’s gefallen und von meiner Problemzone „Haar“ bestens abgelenkt. Allerdings muss man ein gewisses Selbstverständnis, oder eine „mir doch egal“ Attitude besitzen, um das Auffallen auszuhalten, oder gar zu genießen.

Auffallen leicht gemacht

Ich kann ein weiteres Lied davon singen, denn mitten in Wiesbaden Dirndl zu tragen,  ist auch so eine Sache. Aber nun ja, es stand eben ein Weißwurst-Frühstück an. Da wir dieses Jahr aus beruflichen Gründen nicht nach München zum Original reisen konnten, wollte ich es mir für diesen Anlaß nicht nehmen lassen, wenigstens einmal Tracht zu tragen dieses Jahr. Gesagt getan.

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Dirndl: Gott Sei Dank, Schuhe: Converse

Auf der echten Wiesn hätte ich allerdings niemals Chucks kombiniert, sondern besitze ein paar wundervoll handgemachte Sissy Schuhe von Schuh Bertl in München. Dazu gehören natürlich auch entsprechende Strümpfe und Accessoires.  Die schlussendliche Wahl fiel mir schwer, denn ich habe ganz wundervolle Trachten von den gemeinsamen Reisen nach Bayern und unseren zahlreichen Wiesn-Aufenthalten. Obwohl ich scheinbar nicht der Typ bin, kann ich Dirndl wirklich gar nicht widerstehen. Nicht Dirndl, aber dennoch Tracht war die andere Möglichkeit.

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Am Ende wollte ich aber doch Dirndl und nicht 2-Teiler tragen, also noch ein Jäckchen drüber und los ging’s.

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Jacke: Gott Sei Dank

In unserer Favoriten Kneipe Bäckerbrunnen war’s natürlich auch noch lecker und bei Kaiserwetter wurde es ein sehr vergnüglicher Tag 😉

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Bäckerbrunnen Grabenstraße

2 replies on “Oh là là – das kommt mir französisch vor oder doch eher bayrisch?

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