Mein Mann und ich haben eine wohl als außergewöhnlich zu bezeichnende Liebesgeschichte. Kennengelernt habe ich ihn erst mit 36 und war zunächst gar nicht Feuer und Flamme. Wir hatten lediglich drei Dates, bevor ich in Urlaub gefahren bin, wo ich eines Nachts die Message „Ich liebe Dich!“ erhielt. Ich dachte nur: „Der hat sie ja nicht mehr alle“, schließlich war zwischen uns noch rein gar nix passiert…Natürlich habe ich ihm „Du hast sie nicht alle“ auch unverblümt mitgeteilt, worauf eine heftige Online-Kommunikation à la „Gut gegen Nordwind“ entbrannte. Der anfängliche Zoff legte sich und unsere Mails wurden immer persönlicher und länger. Langer Rede kurzer Sinn: ich kam nach zwei Wochen aus der lieblichen Provence nach Hause und wir waren seit diesem Abend ein Paar.

Wir zogen schnell (nach 6 Monaten) in eine gemeinsame Wohnung. Für mich ein großer Schritte, denn ich hatte noch nie mit einem Mann zusammen gewohnt. Und ich sags Euch, am liebsten wäre ich sofort wieder ausgezogen, nachdem wir den ersten großen Krach hatten. Und nicht nur der Krach lag mir auf der Seele, sondern auch die Tatsache, dass er spät von der Arbeit kam und sofort auf der Couch einschlief. „Soll das jetzt mein Leben sein“, zweifelte ich?

Was ich nicht wusste: er war krank, schwer krank, wie sich bald herausstellte. Wenn der Arzt Abends bei Euch anruft, dann ist das gar kein gutes Zeichen. Soviel ist sicher…

Er musste am nächsten Morgen ins Krankenhaus und kam fast unmittelbar an die Dialyse. Nierenversagen.

Im Nachhinein bezeichne ich es (ungern) als Schicksal, denn nach zahlreichen Untersuchungen zeigte sich, dass meine Niere tatsächlich optimal zu ihm passt. Und das tut sie heute noch.

 

Auch bei unserer Hochzeit war Kismet im Spiel. Wir kamen (völlig ungeplant) in unser lokales Tagblatt als „Brautpaar der Woche“. Ein Jahr später, am Tag unserer OP/Transplantation, haben wir nur für uns allein standesamtlich geheiratet und so hatten wir dann zumindest ein Foto, wenn auch ein fürchterliches 😉

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Heute ist unser 10. Hochzeitstag und wir lieben uns, wie am ersten Tag. Naja, sagen wir wie nach 2 Jahren, denn eine Liebe muss wachsen. Sie wächst mit ihren Herausforderungen und sie wächst mit der Nähe, zumindest empfinde ich das so. Ich könnte und wollte es mir nicht mehr anders vorstellen. Und auch unsere neue Herausforderung „Wochenendbeziehung“ bekommen wir gewuppt.

Liebe Dich, mein Schmutzel!

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14 replies on “My personal Love Story und unser 10. Hochzeitstag

  1. Wirklich schön! Ganz herzlichen Glückwunsch!! Macht Euch einen schönen Tag – wobei, so wie ich das lese, macht Ihr das jeden Tag. LG, ich trink heut mal ein Glas Wein auf Euch!

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