Instagram Nutzer engagieren sich gerne in Challenges. Da wird gehashtaggt was das Zeug hält. Es gibt tolle Leitmotive, zu denen ich sehr gerne beitrage, wie dem #jeanstuesday. Die Aktion entstand durch meine Namensvetterin Nicole @todayisthedeepest, die für jedem Post 50 Cent für gute Zwecke gespendet hat:

Unbenannt

Und die Dienstagsvorgabe war für mich echt entspannend, denn viel Auswahl bringt den Nachteil, dass man sich täglich neu entscheiden muss.

Es gibt allerdings auch Challenges, die ich so gar nicht verstehe. So der #nixneuesjanuar. Da haben sich die Fashionistas vorgenommen, im neuen Jahr Verzicht zu üben und nichts neues zu kaufen. Ein hehres Ziel, aber mal ehrlich, wieso ausgerechnet Januar?

Das ist wie Fasten an Weihnachten, Eierlos an Ostern, nüchtern zu Sylvester…gerade im Januar und Februar gibt es doch so überreichlich von meiner Lieblingsmarke SALE. Für dieses Jahr habe ich sogar ganz besonders über die Strenge geschlagen, denn zum einen waren die Rabatte einfach unwiderstehlich, zum anderen habe ich mir das einfach verdient. Und wie!

Und ganz ehrlich, wie hätte ich denn bitte an diesem coolen Parker vorbei gehen können, der mir mit über 80% bei BestSecret ‚hinterhergeworfen‘ wurde?

neil barett jacke

Klar verstehe ich den Hintergrund, denn die meisten haben sehr viel Geld an Weihnachten ausgegeben, haben vermutlich eine große Familie mit Kindern, oder hadern tatsächlich mit ihrem Kaufverhalten und müssen im Januar einfach sparen. Zu dieser Fraktion gehöre ich nicht. Ich habe keine Kinder, eine kleine Familie und sehe nicht ein zu sparen.

Jungen Menschen empfehle ich selbstverständlich für die Rente privat vorzusorgen, aber ich persönlich hatte das Glück einiges an Betriebsrente anzusparen und das Pech, in der Krebsbranche zu arbeiten sowie Motorrad zu fahren. Diese Erfahrungen haben mich eines ganz deutlich gelehrt: Es kann einfach jederzeit vorbei sein und ich will mein Leben hier und jetzt schön haben und mir die Dinge gönnen, die mich glücklich machen.

Dem einen oder anderen mag es oberflächlich vorkommen, dass es sich um Dinge und noch dazu vergängliche, modische Dinge handelt, aber die Gelassenheit des Alters läßt mich diesen Mäklern antworten: Jedem das seine und abgesehen davon – was geht’s Dich an? Selbstverständlich stehen die Menschen, die ich liebe, an erster Stelle, aber darum geht es mir bei diesem Beitrag nicht.

Denn abgesehen davon, mich jeden Abend auf’s Heimkommen zu freuen, erfreue ich mich an Mode. Fairerweise muss ich einschränkend sagen, dass ich mich nur an modischen Schnäppchen erfreue. Genau genommen kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich mal etwas zum UVP gekauft habe. Der Reiz ist die Jagd.

Als ich zum Beispiel dieses Kleid mit den Cowboy Boots anprobiert habe, waren die Stiefel von 519 EUR auf 349 EUR reduziert. Ich mochte sie sehr, aber da sie nicht wie eine zweite Haut passten, gingen sie retour.

boots

Jetzt im Februar habe ich sie für 149 EUR gekauft. Bei dem Preis reicht auch der Dritte-Haut-Sitz 🙂 Danke @Breuninger. Hättet ihr wirklich widerstehen können?

In meinen Einkaufskorb durften noch einige Artikel zu 50% und mehr einziehen. Unter einem solchen Rabatt habe ich Shoppingsperre. Da ich in der Regel hochwertige Markenartikel kaufe, habe ich auch immer Erfolg beim Wiederverkauf. Denn eines ist klar: anbauen werde ich im März nicht.

20200214_140559

Viele Menschen sparen, um aufwendige Urlaube zu machen. Ich staune oft, wenn ich fantastische Bilder auf Instagram sehe, die die hintersten, malerischsten Winkel der Welt zeigen. Ich kann nicht sagen warum, aber ich habe so gar kein Fernweh und mache mir mein Leben hier und jetzt so, wie ich es schön finde. Am Ende des Tages muss jeder wissen, was ihn erfreut. Denn darum geht es doch. Man arbeitet (viel) und der Lohn finanziert was einem Freude macht. Als ich noch studiert und gejobbt habe, war es mir wichtig immer genug Geld zum ausgehen zu haben. Ich hatte keine Lust in der Kneipe knausern zu müssen, sondern wollte jeden Abend einfach nur genießen.

Knausern für später? Nein Danke!

Mit steigendem Einkommen, hat sich mein damaliges Lebensziel nicht verändert, abgesehen davon, dass ich schicker ausgegangen bin. Ich möchte mein Leben hier und jetzt, wo immer ich mich aufhalte genießen und nicht knausern müssen. Und ich will mir die schönen Dinge jetzt leisten, wo sie mir noch stehen, anstelle zu sparen und mit 67 ausgesorgt zu haben. Wer weiß was dann ist. Vielleicht kann ich dann gar nicht mehr reisen. Ich erinnere mich an einen Ex-Kollegen, der die ganze Firma geschockt hat, als er am ersten Tag seines lang erträumten Urlaubes, worauf er Jahre gespart hatte mit einem Herzinfarkt tot am Strand umgekippt ist.

Mit sich selbst achtsam sein und sich etwas zu gönnen ist wichtig. Was immer das für jeden einzelnen heißt.

So. Heute ist Dienstag und ich habe keine Ahnung, was ich anziehen soll. Dabei hätte ich doch ein letztes Februar Schnäppchen mit dieser Jeans gemacht, die mich statt 259 EUR 77 EUR gekostet hat. Hatte ich es schon erwähnt? ICH LIEBE SCHNÄPPCHEN!

20200215_164518

Das Wort zum Dienstag Ende.

Wie seht Ihr das? Was erfreut Euch?

 

Outfits:

Jeans – Agolde

Sneaker – Ash

Pullover – Windsor

Parka – Neil Barrett

Cowboy Boots – Ganni

 

 

22 replies on “#nojeanstuesday – was nun?

    1. Ähhhh…….weiß ich jetzt gar nicht…..weiß nur, dass ich mal wieder alle Knöpfe nachnähen muss. Wie ich das hasse, wenn Du neue Klamotten hast und die Knöpfe sind nicht vernünftig fest….
      Aber Schnäppchen bleibt Schnäppchen 😉
      Danke Dir und einen schönen Tag meine Liebe. Hoffe, BBT Häppchen halten noch lange. Vermisse sie arg und habe noch keinen wirklich adäquaten Ersatz gefunden…

  1. Den #jeanstuesday von Nicole fand ich klasse. Ich kann mir aber vorstellen, dass es auf Dauer für sie nicht mehr zu wuppen ist mit den vielen Spenden. Da kommt ja doch ordentlich was zusammen 🙂

    Natürlich hast Du Recht. Das Leben ist viel zu kurz, um sich selbst zu geißeln. Es reicht bei weitem nicht aus, nur im Januar nichts zu kaufen und dann den Rest des Jahres erbarmungslos zuzuschlagen. Nur, damit man sein Gewissen beruhigt.

    Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, weniger zu konsumieren und erstmal die Ressourcen (vor allem aus dem Kleiderschrank) aufzubrauchen. Ob mir das gelingt wird sich zeigen. Bin schließlich auch nur ein Mensch 🙂

    Die Stiefel hätte ich vermutlich auch als besonderes Schnäppchen stehen lassen. Dritte-Haut-Sitz ist funktioniert bei mir meistens nicht, weil ich es dann nicht trage.

    Wünsche Dir viel Freude an den neuen Errungenschaften.

    Liebe Grüße Sabine

    1. Danke für Deinen Kommentar, liebe Sabine! Also ich habe mir für dieses Jahr einiges vorgenommen und nichts davon hat mit meinem Shoppingverhalten zu tun. Am Ende des Tages ist das ’nur‘ Geld. Ich denke, wenn man so richtig zufrieden ist, hat man auch nicht ständig das Bedürfnis sich zu belohnen….also werde ich an meiner Zufriedenheit arbeiten, dann ergibt sich der Rest von selbst 😉
      Und die Stiefel werde ich tragen, wenn ich nicht viel Fußweg habe….immerhin besitze ich genau NULL Pumps, weil ich nicht im geringsten bereit bin Aua an den Füßen zu haben, hihi.
      Hab einen schönen Tag, Nicole

  2. Hallo Schnucki, wieder einmal cool geschrieben! Ich gehöre zur Fraktion #nixneuesjanuar und gerade sogar #nixneuesfebruar und wahrscheinlich auch #nixneuesmärz. Warum? Weil ich Bock habe, genau so wie Du Bock hast, Schnäppchen zu machen. So einfach! Auch ich bin Deiner Meinung, dass nur das hier und jetzt zählt, mein Lebensmotto und teilweise Überlebensstrategie heißt „Nur für Heute“. Und gerade macht mir Freude zu verzichten, is so! Am Anfang schrieb ich, dass Du cool geschrieben hast, finde ich wirklich! Trotzdem kommt mir das Ganze wie eine Rechtfertigung vor. Du gibst gerne Geld für Klamotten aus? Super und voran! Bis bald Trina 😘

    1. Liebste Trina,
      da schmeiße ich mal ein herzhaftes: NÖ in den Ring. Keine Rechtfertigung…nur eine kleine Geschichte um meine Schnäppchen. Allenfalls erklärend an alle da draußen (insbesondere meine Familie), die andere Geldausgaben für sinniger halten.
      Eins steht fest: Mein Überleben sichert derzeit äh….jederzeit der NICHT-Verzicht 😉
      Hab nen schönen Tag und erfreue Dich an Deiner Askese! Ich sach ja: jedem das seine, Hauptsache mit Überzeugung.
      LG Nicole

  3. Liebe Nicole,
    deine beiden Schnäppchen gefallen mir sehr und stehen dir fabelhaft. Ich habe auch eine Vorliebe für Schnäppchen. Wenn ich etwas für überteuert halte, kaufe ich es nicht. Das gute Gefühl einen Schnapper gemacht zu haben ist doch schwer zu toppen, oder? Ansonsten bin ich auch dafür im Hier und Jetzt zu leben und nichts aufzuschieben.

    1. Liebe Reni,
      herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Ich finde ja auch, dass ein Schnäppchen einem ein richtig gutes Gefühl gibt. Mein Mann versteht mich da gar nicht. Er kauft sich was er will, wann er es will. Als allerdings eine Daunenjacke nur 2 Wochen später 50% reduziert war, wurde er echt sauer. Hab ich ihm ja gleich gesagt 😉
      Hab einen schönen Tag und liebe Grüße
      Nicole

  4. Gefällt mir super deine Einstellung 👍und wir müssen niemand mehr was erklären und was beweisen . Ich geb auch wahnsinnig gern Geld für Klamotten aus 😄
    Liebe Grüße Mona

  5. Herrlich dein Blog… Hier musste ich lachen „Fasten an Weihnachten, Eierlos an Ostern, nüchtern zu Sylvester“ 😂. Challenges sind leider selten so nobel wie der Jeans Tuesday. Die meisten hopsen und laufen neben den Autos oder kippen sich Eiswasser über den Kopf. Bei der Aussage, wir kaufen nichts, der Umwelt zu Liebe, da muss ich mich am Kopf packen. Der Umwelt schadet das nur. Die Kleidung wurde schon produziert und wird die Ware nicht verkauft, wird sie an den Produzenten oder Hauptsitz wieder verschickt. Je mehr Ware übrig bleibt,desto mehr wird verschickt… Transport, Logistik, Verpackung und Schieberei hin und hier. Wo macht man da bitteschön was gutes für die Umwelt?! Guter Beitrag meine Liebe! Hab einen tollen Abend!

    1. Hi Mira, danke für Deinen Kommentar. In der Tat ist die Versenderei natürlich Gift und es werden ja häufig Sachen gleich vernichtet, weil es einfach ist, als sie wieder in den Bestand zu buchen und die Versandgebühren zu tragen. Ich muss gestehen, dass ich trotzdem auch immer mal online bestelle, aber ich versuche schon das sehr zu reduzieren. Es wird einem aber nicht leichter gemacht, wenn die Sachen online 50% weniger kosten, als die im Laden. Irgendwie hätte man diese Branche (Onlinehandel) von vorneherein anders aufsetzen sollen. Am Ende sind nur „Verbote“ durch die Regierung wie z.B. mit den Plastiktüten wirklich wirksam. Die freiwillige Selbstkontrolle ist ‚unmenschlich‘, wenn das Angebot da ist – genau wie bei günstigen Lebensmitteln. Wenn Fleisch 50% teurer wäre, würde man automatisch nur noch 1 x die Woche essen. Würde keiner von sterben….
      Fragt sich was zuerst kommt: das Huhn oder das Ei….müssen also Anbieter mit dem Umweltschutz beginnen, oder muss der Verbraucher den Anbieter zwingen….
      Was bin ich froh, dass ich nicht Kanzlerin bin, hihi….
      Hab ein närrisch schönes Wochenende!

  6. Ah Nicole, ich bin total mit dir! Ich habe das Alter überschritten, um diese Art von Challenge zu meistern – zu kaufen oder nicht zu kaufen – es ist mein Problem und ich muss es niemandem rechtfertigen, nur mir selbst.
    Ich iebe Schnäppchen, du hast tolle Sachen bekommen! Viel Freude beim Tragen!
    Liebe Grüße,
    Claudia

  7. Liebe Nicole,
    ich gehöre zur Fraktion #nixneuesmonat, insbesondere dann wenn ich etwas Teureres im Auge habe. Den #jeanstuesday darf es gerne weiterhin geben. Auch ohne Spenden. Diese Challenge macht einfach Spaß.
    Genieße das Wochenende
    Alice

  8. Liebe Nicole,
    Ein toller Beitrag! Ich bin auch eine Schnäppchenjägerin. Da die Preise ja eh zu Saisonende in den Keller gehen warte ich und schlage dann zu. Ich bin ganz bei Dir, was soll ich jetzt sparen für eine Zeit im Alter die ich vielleicht nicht mehr genießen kann. Ich lebe hier und jetzt und das Richtig!!!

    1. Eine Gleichgesinnte….wie schön! Danke liebe Manu. Da sind wir uns ja einig und ich komme aus dem Schwärmen über meine Schnäppchen gar nicht mehr raus 😉
      Hab ne schöne Woche. Närrische Grüße aus Düsseldorf, Nicole

  9. Liebe Nicole,
    Unterhaltsamer Artikel! Ich finde es immer spannend, wenn ich von Menschen höre, die gar keinen Funken Fernweh in sich hat. Wie geht das! Bei mir ist Fernweh fast die erste Kindheitserinnerung, allerdings habe ich Hippie-Eltern, die einen alten Bauernhof hatten, und unseren Urlaube waren Camping in die sehr nahe Ferne. Jetzt wohne ich seit 20 Jahren im Ausland aller Art und wo ich bin ist mein zu Hause. Wie du sagst, wie fein ist es, dass wir unterschiedlich sind!!

    Das mit der Mode kann ich allerdings sehr nachvollziehen! Der Pulli ist allerdings der Hammer! Und mit dem Einkommen ändert sich der Konsum, da kann ich nur zustimmen. Früher war mein Kleiderschrank voll mit 20 – 40 Euro die Stück-Teile, die, nach der dritte Wäsche, nicht mal als Putzfetzen tauglich waren. Jetzt gönne ich mir viel seltener, aber dafür haltbare, schöne Sachen ab 150 – 500 Euro. Die müssen dafür ewig halten.

    schönen Tag wünsche ich dir!

    1. Lieben Dank liebe Trine! Freut mich, dass der Artikel Dir gefällt. Du hast völlig recht zum Glück sind wir alle unterschiedlich, sowohl optisch, als auch von den Vorlieben her…..wäre ja furchtbar langweilig sonst…
      Ich bin grundsätzlich für Nachhaltigkeit. Sowohl bei Mode, wie auch beim Reisen. Ich denke, dass diese geringen Flug- und Fleischpreise zu übermäßigem Verkehr bzw. Verzehr führen. Ein Aspekt den wir uns eigentlich nicht mehr leisten können…
      Hab einen schönen Tag und LG aus Düsseldorf,
      Nicole

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert