Angela hat’s gesagt. Wir müssen noch 2 Wochen ausharren und vorsichtig sein. So zumindest habe ich es verstanden. Offenbar haben alle anderen gehört: „Gehet hin und mehret den Virus“. Seit Ostern sehe ich keine Masken mehr. weder im Supermarkt, noch in den Öffis, obwohl das ‚Gebot‘ doch klar ein anderes war. Mir scheint auch, dass Einmeterfünzig eher in der Höhe, als beim Abstand voneinander gemessen werden.

Ein Grund mehr jedenfalls, dass ich meine Vorsichtsmaßnahmen verstärkt habe. Nachdem wir endlich die vor Wochen bestellten Masken bekommen haben, trage ich jetzt Handschuhe und mein neues Accessoire passend zum Lieblingstuch. Nebenbei bemerkt: frisch geduscht und nicht in Jogginghose ***Hurraaaaa****

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Tuch: Max Mara Weekend

Abgesehen davon bin ich endlich meinen Stützstrump losgeworden. Nach einer kleinen Venen-Op habe ich mich die letzten fünf Wochen jeden Tag in den sexy weißen Traum gepresst (sehr zur Freude – nicht wirklich – meines Mannes). Nach der finalen Begutachtung darf ich seit Dienstag drauf verzichten.

20200416_163425Bei der Begutachtung meiner Beine sagte die Ärztin „Sie haben makellose Beine“. Wenn ich eines an mir nicht leiden kann, dann sind es meine Beine. Die Schwerkraft hat da ganze Arbeit geleistet und woher all die Haut kommt weiß Gott…

Klar sieht die Ärztin in einer Venenklinik ganz andere Exemplare, was ich ihr auch geantwortet habe….Die ausliegenden Schaubilder und Broschüren sind schon wirklich gruselig.

Ich kann nicht umhin zuzugeben, dass ich mich sehr darüber gefreut habe und seitdem erheblich gnädiger mit der Betrachtung bin.

 

 

Ausdrücklich begrüße ich zwei Neuankömmlinge bei uns. Zum einen wäre da ein Bild der türkischen Künstlerin Hülya Özdemir. Auf der Suche nach einem etwas filigranerem Bild für unser Schlafzimmer, war ich irgendwie auf sie gestoßen und sofort begeistert. Man nennt sie verschiedentlich den Gustav Klimmt des 21. Jahrhunderts und als Klimmt Fan kann ich dem nur zustimmen.

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„Erinnerungen verlieren“ – Hülya Özdemir

Der zweite Neuzugang muss erst noch Fuss, äh Wurzeln fassen. Da stellt sich mir übrigens spontan die Frage, welch essentielle Sehnsucht durch die Öffnung von Baumärkten und Gartencentern befriedigt werden soll. Ich hab online bestellt. Das Bild des hängenden Flieders lasse ich erstmal dran und träume von den ersten Blüten, die angeblich ab Juli auftauchen….

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Im übrigen habe ich mich mit Vlies-Überziehern für meine Blumen ausgestattet, da irgendein doofes Vieh (ich beschuldige mal ganz öffentlich Eichhörnchen und/oder Mäuse) frisst meine Blütenköpfe. Also heißt es jetzt: Nachts einpacken…

DHL sei Dank

Unser lieber DHL Fahrer hatte neulich je ein Paket für meine Nachbarin und mich. Es war ziemlich lustig zuzusehen, wie er einen Schritte aus dem Aufzug kam, seine behandschuhten Hände nach rechts und links mit unseren jeweiligen Paketen austreckte, um sich gleich darauf mit einem Schritt nach hinten in den sicheren Aufzug zu retten.

Bei mir war es meine Teelieferung. In meiner alten Heimat Wiesbaden bin ich immer in eine kleine Dependance vom Bremer Teehandelskontor gegangen. Der Laden wurde von einem zauberhaft alten Pärchen betrieben, die mich damals für wirklich guten Tee begeistert haben. Ich könnte ehrlich gesagt nie wieder Beuteltee (sorry Steffi) trinken, denn der Unterschied zu wirklich guten Tees ist imens.

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Ich mochte beispielsweise nie grünen Tee – welche Beutelmarke auch immer – denn entweder schmecken Sie nach gar nichts, oder sind einfach nur bitter. Wie man an meiner Lieferung sieht, bestelle ich fast nur noch grüne Tees, abgesehen von meinen Standard Sorten. Da wäre zum einen der einzige Schwarze, der regelmäßig in meine Teedosen darf „Superior Fancy“ (es gibt immer eine Viererauswahl) sowie mein geliebter Seiden-Olong. Schon die Beschreibung läßt mich ins Schwärmen geraten:

Ein feiner Duft von cremiger Mandelmilch, ein Geschmack wie Samt und Seide: Dieser sanfte, grün ausgebaute Oolong-Tee mit seiner zartgrünen Tasse verspricht ein außergewöhnlich nussig-mildes Geschmackserlebnis.

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Wenn neue Tees den Geschmackstest bestehen, kommen Sie in die feste Auswahl dazu. Der Spaß ist natürlich teurer als die alles, was man im Supermarkt beziehen kann, aber ich verwende jeden Aufguss drei mal. Der zweite Aufguss ist der beste. Beim dritten wird ein frischer halber Teelöffel nachgelegt. Ich muss unbedingt mal die Düsseldorfer Filiale besuchen.

Was sonst noch so anlag

Ein gutes Buch und eine gute Tasse Tee gehören einfach zusammen. Sommers, wie Winters.

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Mein dieswöchiger Autorentipp: Yoko Ogawa. Ich liebe ja bekanntermaßen feinsinnige japanische Literatur. Von Frau Ogawa habe ich jast alles gelesen. Mein ausgesprochener Liebling „Das Geheimnis der Eulerschen Formel“.

Diese Woche hat mich ein klein bisschen Sehnsucht nach Hessen gepackt. Also hab ich mir ein Stück davon nach Düsseldorf geholt. Handkäs mit Musik. Ok, ok, der Handkäs ist aus dem Supermarkt und die Musik mit Frühlingszwiebeln abgewandelt. Aber schön sauer, mit Kümmel und weil bayrisches Blut in mir fließt mit Brezel, statt Graubrot. Trotzdem lecker.

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Vor allem, weil im Normalfall vier mal die Woche Rote Beete mit körnigem Frischkäse auf dem Speiseplan stehen. Bin halt sehr einfach gestrickt. Würde ich einen Blog, wie meinen Liebling „NocheinGlasWein“ haben, fielen die täglichen 4Gs (Gegessen, Getrunken, Gesehen und Gelesen) maximal bei Gesehen und Gelesen variieren. Also plaudere ich lieber weiter vor mich hin. Wobei….ein Highlight gab es (dank meines Mannes) diese Woche. Bison Tomahawk. Gegrillt. Stundeslanges Grillputzen im Anschluss. Nichts für mich…

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So. Jetzt geht’s  auf zum Radfahren, bevor die nächste Woche Homeoffice beginnt.

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Habt eine schöne Woche meine Lieben, haltet durch und bleibt gesund!

6 replies on “Wochenrückblick ZUHAUSE?!

  1. Das Geheimnis der eulerschen Formel habe ich auch sehr gern gelesen. Sie schreibt wirklich besonders, sehr differenziert aber auch irgendwie magisch.

    1. Hi Xeniana, danke für den Feedback! Ja genau so empfinde ich ihren Stil auch. Still, unaufgeregt und einfach sehr feinsinnig. Ich hoffe, Du bist dann auch ein Haruki Marakumi Fan!! Das ist mein abolut ungeschlagener Liebling neben John Irving….
      LG Nicole

      1. Ich lese Murakami auch, allerdings lese ich Ogawa noch lieber. Besonders die eulersche Formel hatte es mir eben auch angetan.

  2. Man ist meistens selbst sein größter Kritiker. Ich schließe mich der Meinung der Ärztin an, nicht nur bezüglich der Beine. 😉

    Das edle Fleisch sieht lecker aus. Wie schmeckt das – kann man das irgendwie mit anderen Fleischarten vergleichen?

    Und ja, grüner Tee (aus dem Supermarkt) schmeckt maximal ok, aber nie lecker. Ich bin nicht so der Teetrinker und eh Gourmet-Banause, könnte aber noch den Yogi-Tee aus dem Supermarkt empfehlen (Geschmacksrichtung: Schoko oder Sweet Chai). Ansonsten tut es für mich auch Früchtetee mit etwas Stevia gesüsst.^^

    1. Schmeckt wie Hühnchen *************hahahahahahaha************
      Hm….also Bison schmeckt am ehesten wie …………………… Bison….. ehrlich…. ich finde da keinen Vergleich. Nicht wie Wild auf alle Fälle.
      Was meine Beine betrifft: im Liegen wirkt die Schwerkraft nicht….

      Und bei Tee: probier es mal aus. Der Unterschied ist wie Tag und Nacht…..

      LG und ne schöne Woche,
      Nicole

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