Pfingstsonntag habe ich mit einer Freundin in der alten Heimat konferiert, weil ich noch ein paar Teile meines überfüllten Kleiderschrankes loswerden wollte. Wie bei meinen Büchern, freue ich mich auch, wenn meine Klamotten ein schönes neues Zuhause finden. Sie können ja schließlich nix dafür, dass ich sie nicht mehr liebe. Eigentlich wollte ich drei Plisseeröcke verkaufen, weil ich sie einfach nicht mehr trage. Unabhängig davon, dass ich sie ohnehin nur einmal an hatte, was einer der Gründe ist, warum ich mich jetzt leichten Herzens von ihnen trenne.

Meine Freundin fragte bei der Gelegenheit noch nach Oberteilen, woraufhin ich noch fünf nicht so doll geliebte Blusen, ein Kleid und zwei Jacken gefunden habe, die nun alle auf den Versand warten.

Wenn ich so weiter mache, kann ich bald einen meiner Schränke abschaffen, hihi. Auf alle Fälle fühle ich mich Stück für Stück befreiter.

Da ich nach Monaten mal wieder an Mode gedacht habe, bin ich gleich mal unter die Dusche und im Anschluss in eines meiner Lieblingskleider gesprungen.

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Das Kleid habe ich mir noch in Wiesbaden gekauft. Meine Mutter war mit mir unterwegs. Nach diversen Anproben fiel mir das luftige Kleidchen auf dem Bügel auf und ich wusste einfach: das ist meins. Muttern war zunächst gar nicht der Ansicht, musste aber zugeben, dass es einfach zu mir passt, als ich mich freudestrahlend vorm Spiegel gedreht habe. Natürlich würde sie es mit zarten Sandalen kombinieren. Nicht mit mir…

Ist übrigens eines meiner verborgenen Talente, das mir vermutlich echte Vorteile bei Shopping Queen sichern würde. Ich habe die Gabe (bei mir selbst aber auch bei anderen) zu erkennen, ob die Kleidung mir oder den anderen steht, wenn ich sie nur auf dem Bügel sehe. Einer der Gründe, warum ich gerne Stilberaterin wäre.

Mein sackartiges Kleidchen jedenfalls (mit Taschen – liebe ich), hatte sich Marilyn Monroe mäßig nach oben verweht, als ich bei einem Windstoß über ein Lüftungsgitter gegangen bin. Es ist tatsächlich leicht 😉

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Kleid: Robert Friedmann, Sneaker: Ash; Tasche: Burberry, Brille: Oliver Peoples

Pfingstmontag

Extrem kopfschüttelnd sehe ich Nachrichten. Was da an den Ost- und Nordseeküste sowie in Holland abging ist bedenklich dämlich. Für mich nicht nachvollziehbar (auch außerhalb von Corona), worin der Spaß besteht eng gedrängt am Strand zu liegen. Es jetzt herauszufordern halte ich einfach nur für dumm. Und ich hoffe diese Dummheit wird nicht unmittelbar bestraft. Ganz ab von dem Potential in dummheitsfolge viele weitere zu infizieren.

Hilft mir aber nix mich aufzuregen. Mir tut ohnehin alles weh und ich schaffe es gerade noch vor mich hin zu tippen. Tatsächlich bin ich mächtig stolz auf mich. Habe heute alle Fenster (dreizehn bodentiefe Fenster) geputzt, gestrichen und den Boden gewischt.

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Hatte dazu zwar kein Windex, sonder Frosch Spiritus gesprüht, hat aber bestens funktioniert. Gar nicht funktioniert hat das berühmte Kärcher Fensterputz-Gerät. Habe es nun zum zweiten und letzen Mal probiert und nun wandert es wieder in den Keller, wo ich es ewig gesucht habe.

Aber immerhin habe ich meinen Motorradhelm gefunden. Freu.

So. Jetzt scheint die Abendsonne durch meine frisch geputzten Fenster und ich sehe STREIFEN. ICH DREH DURCH.

Egal. Mein Rücken tut viel zu weh, um mich nochmal dran zu machen. Jeder Cent für eine Fensterputzer ist bestens angelegt! Zeige ich Euch lieber noch ein vermeintlich sauberes Bild. Bis die Sonne drauf steht.

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Das allergemeinste an meinen Fenstern sind übrigens die vorgelagerten Glasabtrennungen, die natürlich auch blinken wollen. Stellt Euch bitte vor, wie ich mich todesmutig von innen drüber lehne, um unten hin zu kommen. Mit Höhenangst. Kein Spaß.

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Am Freitag solls Regen geben. Wer hat das nur erfunden?

Egal. Ich bin hoch zufrieden mit mir. Erschöpfung durch körperliche Arbeit ist doch die ultimative Freude. Das sage ich jetzt auch meinem Rücken, damit er sich endlich mal entspannt.

Egal. Jetzt läuft Tatort. Ausnahmsweise schaue ich ihn, obwohl es kein Münsteraner ist. Weil mit Nora Tschirner und Christian Ulmen. Haut mich noch nicht vom Hocker, aber mit dem Spruch aus „Die fette Hoppe“ haben die Vorschuss bei mir. Legendär, als die beiden im Auto sitzen und sich über den Gestank wundern. Als sie im Motor nachsehen, fällt der gegrillte Marder auf, den Nora Tschirner lakonisch mit „Schau, ein Selbstmarder“ kommentiert. Hab ich mich schlappgelacht.

Und bei Euch so? Schöne neue Pfingsten gehabt?

 

14 replies on “Mein Pfingstwochenende

  1. Schönen Abend du FLEISsIGE 🥰

    Komm doch bitte zu mir .. meine Fenster sind total dreckig 🤣😉.
    Dein Kleid ist wunderschön 💙 und mit Sneaker 👟 kombiniert .. ist total cool und duuu .

    Liebe Grüße und viel Spaß beim Tatort
    Ela 🙋🏻‍♀️

    1. nööööööööööööööööööööööööööööööööööööö…..auf gar keinen Fall! Und auch bei mir was das das letzte Mal! Habe die Sonne heute Morgen verflucht, hat sie doch das ganze Ausmaß der Streifen illuminiert. Grausam!
      Danke für’s Kompliment. Da werd ich ganz rot….zum Glück trag ich Maske da sieht man’s nicht so, hihi….

      Hab ne schöne Restwoche, liebe Ela!

    1. hm….man sollte das einfach den Fensterputzer machen lassen. Was pfusche ich denen auch ins Handwerk?!
      Danke für Deinen Kommentar, liebe Reni und eine schöne Restwoche für Dich, Nicole

  2. Ich habe das Gedränge auch heute in Nachrichten gesehen… ich habe da null Verständnis! Wenn die Leute so weiter machen, kriegen wir wieder Sperren und das im Hochsommer. Dein Kleid ist bezaubernd! Ich sehe dich viel zu selten in solchen schönen Kleidern! Liebe Grüße!

    1. Aber echt, liebe Mira, aber unsere Aufregung hilft leider nix….
      Danke für das Kompliment. Ich mag es auch sehr. Heute wieder Jeans und Shirt. Immer noch besser als Jogginganzug 😉
      Ich hab mir ja vorgenommen meinen verbliebenen Klamotten mehr Aufmerksamkeit zu schenken, d.h. sie tatsächlich auch zu tragen! Befinden sich doch einige Teil mit Etikett drin…
      Zumindest dazu sind die Lockerungen perfekt, hihi.
      Hab ne schöne Woche meine Liebe!

  3. Hi Niki, das Kleid gefällt mir! Seitdem ich viel Zeit zu Hause und im Garten aus dem gegebenen Anlass verbringe, bin ich der Schmerz! Fensterputzer hatte ich schon immer, bis auf ein Miniappartement in der Nähe des Opelbades. Angeblich benutzen sie Pril, glaube ich aber nicht. Entspanne Dich, trotz Streifen sieht man trotzdem, dass die Fenster geputzt sind :-). Pfingsten lagen wir faul auf den Liegen im Garten, haben telefoniert, geredet, gelacht, Champagner vom Silvester wg. eines Jahrestages aufgemacht, ansonsten habe ich viel über das Füttern von Vögeln gelesen. Man darf sie tatsächlich in der heutigen Zeit ganzjährig füttern. Morgen hole ich TK-Würmer 🙁 und diese Woche fahre ich vielleicht nach Frankfurt, endlich shoppen, nachdem ich einiges bei momox „verschenkt“ habe und tolle Sachen in Schweden bestellt habe, die nicht passen und heute wieder eine Reise im Paket ins Land der Elche angetreten haben. Wünsche Dir eine gute Woche! Maria

    1. hahahah, liebe Schmerz, ich werde ab sofort wieder die Fensterputzer ans Werk lassen. Was mische ich mich auch in deren Handwerk…schneide mir ja auch nicht selbst die Haare…apropos….endlich Friseur am Freitag. Das fehlt mir weitaus mehr, als shoppen.
      Mein Entschluss: ich werde meinen existierenden Sachen jetzt die Liebe zukommen lassen, die sie verdienen. Sprich: ich werde sie tatsächlich mal anziehen.
      Und ja: bei Momox gibt es echt fast nix. Allerdings entspannter als Ebay. Am liebsten sind mir wirklich Freunde…und langsam komme ich auch in die nächst höhere Kleidungsgröße (Lockdown sei Dank), so dass die Verteilung einfacher wird 😉
      Schöne Woche und danke für Deinen Kommentar, Maria. Grüße mir Wiesbaden

  4. Naja, das mit dem Fensterputzen wirste vermutlich bei mir nie lesen. Nie. Daher denke ich ja immer, die Welt sei grau. 🙂

    Das Kleid ist mega schön. Wäre auch gerne in den Niederlanden. Wobei die Strände in Zeeland eigentlich ziemlich weitläufig sind. Da haben wir auch im Hochsommer immer Platz gehabt. Aber kommt natürlich drauf an, wo man sich aufhält.

    Aber von der körperlichen Arbeit lasse ich mich bei dir mal inspirieren und radel jetzt los in die Stadt.

    Liebe Grüße und schöne Woche noch. Sabina

    1. Hihi…hoffe Du hastest einen schönen Ausflug! Bin heute Morgen auch mit dem Rad zur Arbeit. Immer wieder schön!
      Und ich sage Dir eins, Sabina, Fensterputzen wirst Du bei mir auch nie wieder lesen. Ich wäre heute Morgen, als die Sonne dagegen fiel am liebsten durch die Streifen rausgesprungen…

  5. Liebe Nicole,
    dass das Kleid eines deiner Lieblingskleider ist kann ich verstehen, gefällt mir ausgesprochen gut. Ich finde, in Wiesbaden kann man wirklich gut shoppen.
    Seine aussortierte Kleidung an Freundinnen oder Kollegen weiterzureichen, mache ich auch gerne. So kann man anderen noch eine Freude machen und die schönen Teile werden in Ehre gehalten. Das ist auch eine Art von Nachhaltigkeit. 🙂
    Ganz lieben Gruß
    Claudia

  6. Hallo Nicole, also mit dem Fenster putzen stehe ich auch auf Kriegsfuß, meine hätten es auch wieder nötig, ich hab auch so ein Ding wie Du aber von einer anderen Marke, meins macht auch Streifen. Ha, ha.
    Ich finde es auch erschreckend, was Pfingsten mancherorts los war, aber ich darf nicht den ersten Stein schmeißen, ich bin auch weggefahren. Wir waren am Tegernsee, es war nicht gerade wenig los dort, aber die Menschen saßen nicht dichter beisammen als bei uns in Nürnberg in der Stadt und in den Parks. Ich fand unser Wochenende sehr entspannt und angenehm, wir waren immer nur zu zweit, und einmal Mittagessen mit einem befreundeten Pärchen. Wir waren in drei verschiedenen Hotels und überall wurde auf Hygiene und Abstand geachtet und ich muss sagen, solange sich jeder an die Regeln hält, kann man durchaus Urlaub machen.
    Ich bin gespannt, was aus Deiner Liebe zur Mode wird mit der Zeit, und ich finde es toll, dass Du Deine Gedanken und Aktivitäten dazu in der Coronazeit mit uns teilst. Ich glaube jeder verändert gerade Dinge in seinem Leben oder sieht das eine oder andere zumindest aus einem anderen Blickwinkel.
    Liebe Grüße
    Sigrid

    1. … wie auch in Deinem neuen Beitrag …
      Corona hat einige dringend notwendige Denkanstöße gegeben. Meine Liebe zu Mode wird bleiben, bzw. ist beständig, aber sie steht eben nicht mehr in vorderster Front. Nichts desto trotz habe ich mir ein hübsches Täschchen am Wochenende gekauft, hihi…
      Nach dem Motto: was interessiert mich mein Geschwätz von gestern…
      Ich freue mich über dieses intensivere, tiefsinnigere Leben, dass mit engem Beisammensein einhergeht.
      Auch die Wertschätzung für die vermeintlich ganz normalen Aktivitäten, gefällt mir sehr. Wir waren zwar nicht am Teegernsee (wunderschön), aber letztes Wochenende bei Freunden, mit 2 weiteren Paaren, essen. Auf Abstand, aber alle glücklich einfach zu quatschen. Ist doch wundervoll.
      Wie gesagt: happy sunday.

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