Die letzte Woche war melancholisch, anstrengend, aufregend, durchnässt und partiell irre nervig.

Abschied nehmen

Melancholisch habe ich mich endgültig als stolze Chefin eines fantastischen, überaus gut aussehenden sowie höchst kompetenten Teams verabschiedet, die mir zum Schluss einen Bierseidel geschenkt haben, aus dem ich offenbar Gin Tonic trinken soll…haben mich gut kennengelernt…

Danke Euch ❤ Werde ich in Ehren halten. Versprochen!

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Wir sehen uns. Ganz sicher!

Anstrengend war es, dass ich zeitgleich mit dem Abschied auch noch den Sperrmüll für den nächsten Tag, also den 1. Juli, organisieren musste. Blöd, dass die neuen Möbel noch nicht vollständig da sind…heißt, dass ich die Matratzen auf die Straße geschleppt habe, ohne ein neues Bett zu haben.

Und das, wo doch ohnehin alles aufregend war, denn am 1. Juli habe ich ja auch den neuen Job angefangen.

Neu anfangen

Also: auf neuer, nakischer Matratze traumreich bescheiden geschlafen, um 5:30 Uhr aufgestanden, geduscht und mich mit Öffis auf den Weg zu Yamaha gemacht. Hat funktioniert, dauert aber über eine Stunde, obwohl es nur 14 km sind…ich hoffe mal, dass die Stadt sich bei der Verbindung noch was einfallen lässt…

Übrigens deshalb so früh, weil mein neuer Chef ein ganz früher Vogel ist.

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Der erste Tag war wie angekündigt: ein Schubser ins kalte Wasser. Mir war nicht klar, dass das geradezu wörtlich gemeint war, denn auf dem Heimweg, den ich vorher gar nicht bedacht hatte, bin ich in einen ungeheuren Starkregen gekommen, der mich vollständig durchnässt hat.

Dieser Vorgang wiederholte sich an Tag 2, so dass ich mit einer der netten neuen Kolleginnen schon über „Zeichen“ geunkt habe. Ich spekulierte es handle sich um ein ’schlechtes Omen‘, sie fantasierte über ‚finale Reinigung‘ für den Neustart. Hm…wir werden sehen…

Am Freitag hatte ich dann einen klitzekleinen innerlichen Durchbruch, habe ansatzweise durchgeblickt, kam mir ein paar Minuten hilfreich vor und das kalte Wasser hat sich um ein paar Grad erwärmt. Und: ich kam trockenen Fußes Heim…mir scheint alles wird gut. Freue mich auf nächste Woche, tiefere Einblicke, weiteres Kennenlernen, kreisende Spaziergänge und meinen KLEINEN Roller.

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Einen hab ich noch.

Irre nervig war das permanente Gepiepse meines privaten Handys in meinem neuen Büro. Meine Mutter hat sich nach jahrelanger Verweigerung ein Smartphone zugelegt.

Ewig hatte ich auf sie eingeredet, wie nützlich das doch wäre. Nun hat sie es getan. Was ich nicht geahnt habe ist der Nervfaktor. Keine Ahnung was mein Bruder ihr in Wiesbaden beibringt, auf alle Fälle ruft sie mich pausenlos per WhatsApp an. Aus Versehen natürlich…und OMG sie hat jetzt auch einen E-Mail Account und schickt mir von jedem Spaziergang 15 Fotos…

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Vorgestern hatte ich sie dann jedenfalls mit der ’normalen‘ Telefonfunktion zurückgerufen. Es klingelte sehr lange, bis endlich ein hektisches „Hallo“ ertönte. Ich hab sie vor mir gesehen, wie sie drückt, wischt, von rechts nach links, mit immer röter werdenden Backen und endlich der grüne Hörer verschwindet.

Sie hat sich dann böse darüber beschwert, dass sie ständig am Handy hängt, gleichzeitig aber aufgeregt erzählt, was sie alle gemacht hat und mich verpflichtet ein schönes Foto von mir zu schicken, dass sie bei meinem Kontakt hinterlegen kann. Hab ich sofort gemacht.

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Wollte sie nicht…

Naja, ich freu mich ja, dass sie so begeistert ist. Und ich hoffe, dass sich die Euphorie legt…

Sorry Mama, aber ich hab Dich stumm geschaltet.

So. Jetzt Wochenende. Wünsche Euch entspannte Tage. Wetter lädt ein daheim zu bleiben und mal wieder in Ruhe zu lesen. Ist zu kurz gekommen.

Übrigens war „Hochdeutschland“ nix für mich. Habe mich zwar beim äußerst zynischen und umfassenden Manifestes für ein neues Deutschland kaputt gelacht, aber das Buch ging insgesamt gar nicht an mich. Fairerweise muss ich sagen, dass die letzte Woche einfach zu turbulent war, um sich auf das geschriebene Wort einzulassen…

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Liebe Grüße, Nicole

9 replies on “Wasser von allen Seiten

  1. Hallo Nicole, na da hast du ja einiges erlebt in der Woche. Ein neuer Job ist immer eine Herausforderung und man ist froh, wenn die ersten Tage vorbei sind und die Routine zumindest ein wenig einkehrt. Das mit dem Handy und deiner Mutter finde ich witzig. Meine kommt zum Glück gut zurecht. Meinem Vater würde es so gehen, aber der hat immer noch ein normales Handy und nur „SMS“ und da muss er schon immer herumprobieren. Ein Smartphone wäre für ihn ein Killer.
    Erhole dich gut am Wochenende, damit du gut in die neue Woche starten kannst.
    LG Nicole

    1. hihihi….hab schon wieder 10 neue Nachrichten. Hatte ihr den Link zu meinem Artikel geschickt. Darauf hin hat sie die Frage gestellt, ob man da was abbonieren oder kaufen müsse….bin ja froh, wenn sie vorsichtig ist…
      LG und entspanntes Wochenende!

  2. Liebe Nicole,
    das war ja eine Woche bei Dir, aber am Ende wird alles entspannt und gut, wirst sehen. Das mit Deiner Mutter ist funny, das kann ich mir bildlich vorstellen, wie sie auf dem Smartphone rumwischt, auch ohne sie zu kennen.
    Mein Vater hat, weil dement, so eine Notfalluhr, aber leider hat er beim Uhrzeit ablesen immer zu lange draufgedrückt und so den Alarm ausgelöst, erst klingelte Mamas Handy, das stumm geschaltet irgendwo im Haus rumliegt, dann meins. Und wenn ich nicht ran bin, wurde mir sein Standort geschickt. Immer war er zu Hause. Wir haben ihn wieder von der Uhr befreit, im Notfall würde er sie sowieso nicht drücken.
    Liebe Grüße und schönes Wochenende
    Sigrid

    1. HI Sigrid, schön, Dich zu lesen. Ja, ja….wem sagst Du es mit den Eltern….seid ich meiner Mutter den Linke zu meinem Artikel geschickt habe ist Sendepause. Also entweder ist sie beleidigt, oder sie liest jetzt das ganze Ding, oder und diese Vermutung ist am wahrscheinlichsten, sie hat bereits in 3 Tagen das monatliche Datenvolumen (15 GB) verbraucht 🤭
      Herrliche Ruhe jedenfalls….
      Liebe Grüße und ein entspanntes Wochenende Euch, Nicole

  3. Ich lach mich kaputt wegen deine Mama! Und… ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg in deinem neuen Job! Gebe zu, irgendwie weiß ich nicht, warum du gewechselt hast, aber ich finde eine Weiterentwicklung sollte man immer unterstützen. Man lebt nur einmal (habe gehört), da soll man so viel wie möglich probieren. Alles Liebe, einen schönen Sonntag und hab eine gute Woche! Ps. vielleicht nimm einmal ein Regenschirm mit 😉

    1. Du bist wie mein Mann….als ob ein Schirm alles richten könnte, hihi….
      Ich habe habe gewechselt, weil ich mich nicht mehr kaputt arbeiten will. Also lieber weniger Kohle, aber dafür mehr Seelenfrieden. Bin halt nicht mehr die Jüngste….Verständlich?
      Liebe Grüße und schönen Abend liebe Mira!

  4. Liebe Nicole,
    wie spannend und aufregend. Ich wünsche Dir einen guten Start im neuen Job und drücke die Daumen, dass das klappt mit dem „nicht mehr kaputt arbeiten“. Ist ja irgendwie auch eine Typensache. Das mit der Abgrenzung darf ich auch noch lernen. Hab ich immer noch nicht kapiert. 🙂
    Liebe Grüße und hab eine spannende und schöne Woche
    Susanne

  5. So, der dritte Versuch! WordPress will einfach nicht, dass ich einen Kommentar sende.
    Liebe Nicole,
    wie spannend so ein neuer Job! Aufregend! ich wünsche Dir ganz viel Erfolg und halte die Daumen, dass es klappt mit dem „nicht mehr kaputt arbeiten“ ist ja euch ein bisschen eine Typfrage. Das mit der Abgrenzung darf ich immer noch lernen – ist mir bislang einfach noch nicht gelungen :-).
    Hab eine spannende und tolle Woche
    Liebe Grüße
    Susanne

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