… umso mehr werde ich zu mir selbst.

Ein Traumsatz, oder? Stammt (leider) nicht von mir, sondern der geschätzten Bloggerin panta rhei.

Schätze wir hatten im vergangen und aktuellen Jahr genügend Zeit, um uns zu hinterfragen und zu uns selbst zu finden.

Das Hinterfragen führt möglicherweise dazu, zugeben zu müssen, dass man es sich sehr bequem in einem Leben gemacht hat, dass überschaubar ist. Überschaubar ruhig. Überschaubar sicher. Überschaubar verlässlich. Und überschaubar spannend.

Tatsächlich muss man sich vielleicht eingestehen, dass es einen mit Angst erfüllt, sich genau das für den Rest seines Lebens vorzustellen. Und zwar mit genauso viel Angst vor dem Mut, den es erfordert, um es zu ändern.

Nun mag man das einerseits Lagerkoller, andererseits Midlife-Crisis knapp über fünfzig nennen, aber ganz unabhängig von der Begrifflichkeit bleibt die erschreckende Wahrheit.

Und ja. Es war Adorno, der sagte: Es gibt kein richtiges Leben im falschen.

Und von dieser Erkenntnis an gibt es genau zwei Wege:

  • Ich mache genauso weiter und kuschle mich in die bequeme Halbherzigkeit

oder

  • Ich stürze mich kopfüber ins risikoreiche Abenteuer – mit allen Konsequenzen

Welchen Weg wählt Ihr?

Möglicherweise wird man für Risiko belohnt.

Einfach ist es nicht. Schmerzhaft unter Garantie. Aber …

Und übrigens: The time is now

The Time is Now – Moloko – Lyrics
You’re my last breath
You’re a breath of fresh air to me
High I’m empty
So tell me you care for me


You’re the first thing
And the last thing on my mind
In your arms I feel
Sunshine


On a promise
A daydream yet to come
Time is upon us
Oh but the night is young


Flowers blossom
In the wintertime
In your arms I feel
Sunshine


Give up yourself unto the moment
The time is now
Give up yourself unto the moment
Let’s make this moment last


You may find yourself
Out on a limb for me
Could you expect it as
A part of your destiny


I give all I have
But it’s not enough
And my patience is shot
So I’m calling your bluff


Give up yourself unto the moment
The time is now
Give up yourself unto the moment
Let’s make this moment last

And we gave it time
All eyes are on the clock
But time takes too much time
Please make the waiting stop


And the atmosphere is charged
In you I trust.
And I feel no fear as I
Do as I must


Give up yourself unto the moment
The time is now
Give up yourself unto the moment
Let’s make this moment last


Tempted by fear
And I won’t hesitate
The time is now
And I can’t wait


I’ve been empty too long
The time is now
The tender night has gone
And the time has gone


Let’s make this moment last
And the night is young
The time is now
Let’s make this moment last

30 replies on “Je älter ich werde, …

  1. Guten Morgen Nicole,
    und plötzlich kann ich zwischen den Zeilen lesen und werde nachdenklich. Und Komfortzone hin oder her, mit jedem Tag älter, werde ich weiser und mehr ich. Und es ist der Moment, der zählt. The time is now.
    Ein wunderbarer Beitrag meine Liebe.
    Wunderbaren Mittwoch für Dich und wunderschöne Blumen hast Du da.
    Sgi

  2. Ich habe mich in den vergangenen Jahren in so viele so risikoreiche Abenteuer gestürzt, das reicht für die nächsten 20 Jahre. Und dann bin ich 75 und muss mit dem Stürzen wohl langsam aufpassen 😉
    Und ja, ich habe das Gefühl, dass, seitdem ich keine Halbherzigkeiten mehr mache, privat und beruflich, bin ich sehr reich belohnt worden. Aber es gab durchaus den einen oder anderen Moment, in dem ich seeeeeehr gern wieder ins halbherzige Nest zurück gegangen wäre. Bin froh, dass ich es nicht getan habe.
    Liebe Grüße
    Fran

    1. Schön, dass Du das sagst Fran.
      Es gibt natürlich immer wieder Momente, wo man baff erstaunt wegen seines eigenen Mutes, oder seiner Angst ist und who knows, ob am Ende alles gut wird, aber ….
      …. aber hätte ich es nicht gemacht, hätte ich mich ewig gefragt …
      Und spätestens das ist dann der Anfang vom Ende….
      Jetzt aber: bunte Woche für Dich 🙂

  3. “Tatsächlich muss man sich vielleicht eingestehen, dass man es einen mit Angst erfüllt, sich genau das für den Rest seines Lebens vorzustellen. Und zwar mit genauso viel Angst vor dem Mut, den es erfordert, um es zu ändern.”

    So ging es mir 2004 mit Anfang/Mitte 30 als mir klar wurde, dass ich den damaligen Job nicht den Rest meines Lebens machen möchte und mich für den Sprung in Studium und Selbstständigkeit entschieden habe. Das war die beste berufliche Entscheidung meines Lebens. Was dieses und nächstes Jahr noch passiert, wird sich zeigen.

    1. Wow. Selbstständigkeit ist wirklich eine Herausforderung, der man sich stellen muss.
      Wie schön, dass es Dir in schon so jungen Jahren gelungen ist!
      Die Situation unglücklich im Job zu sein, kenne ich auch sehr gut. Bislang hat mich jede beruflich getroffene Entscheidung gänzlich entschädigt für die “Angst”, die man zuvor hatte…
      Alles Liebe!

  4. Liebe Nicole, was für ein schöner Rosenstrauch – ich habe gleich mal überlebt, was das für ein Anlass sein könnte. Geburtstag jedenfalls nicht, denn du bist ja fast ein Christkind. Aber vielleicht einfach nur so zwischendurch, das wäre doch auch was Schönes. Ja, ich mache auch die Erfahrung, dass ich mit dem Älterwerden doch etwas gelassener werde und damit auch vielleicht mehr auch ich selbst. Dazu gibt es für einen Mittelweg, zwar schon entspannt und sicher, aber immer aufgeschlossen für Neues, wobei das für mich nicht zu riskant sein muss. Ich habe da ein gutes Vorbild durch meine 85-jährige Tante, die immer noch aktiv und interessiert ist, aber ein gemütliches Zuhause als Rückzugsort sehr wohl schätzt.
    Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe Gesa

    1. Hi Gesa,
      Ein Strauss zwischendurch, über den ich mich irre gefreut habe, auch wenn es eine Nummer kleiner genauso getan hätte….aber was soll’s. Ich bin das wert!
      Was für ein tolles Beispiel mit Deiner Tante!
      Ich glaube tatsächlich, dass Corona da bei mir auch ganz eigene Spuren hinterlassen hat, was allgemeine Interessen betrifft, für die ich hätte viel offener sein müssen. Ich bedauere heute regelrecht, wie wenig wertgeschätzt ich die Möglichkeit habe ins Theater, Konzert, eine Ausstellung zu gehen. Aber ich verspreche feierlich es in Zukunft hoch zu achten und vor allem: es zu tun.
      Dann macht das Heimkommen in ein schönes Zuhause doppelt zufrieden.
      LG und schöne Woche,
      Nicole

  5. Lagerkoller und Midlife-Crisis sind auch Begrifflichkeiten für das, was um sich greift, wenn man nichts mehr wagt und in Stagnation versumpft. Risikoreiche Abenteuer brauche ich allerdings auch nicht mehr um jeden Preis. Manches will gut überlegt sein, bevor man eine Spur aus Asche hinter sich zurück lässt. Aber sich hin und wieder aus der Komfortzone herauszubewegen, um Neues kennenzulernen und die Bequemlichkeit hinter sich zu lassen, geben dem Leben Würze.

    1. Danke Yvonne. Ich gebe Dir vollkommen Recht, wenn alles “normal” läuft. Aber manchmal, da muss es auch die Asche sein…
      Es ist aber meines Erachtens grundsätzlich gut, wenn man seine “Komfortzone” immer mal hinter sich lässt. Gut, wenn Du das kannst!! Denke, Corona hat uns da auch den einen oder anderen Keim gesetzt, denn ich bin sicher, dass viele nun Freiheiten vermissen, über die wir zuvor nicht eine Sekunde nachgedacht, sie also auch nicht genügend gewertschätzt haben….
      Hab ne schöne Woche.

  6. Liebe Schwester,
    Time is now- ist das nicht immer so? Dein Text hat meinen Grübelapparat angeworfen- in deine und meine Richtung. Ich glaube, die Zeit zu wagen ist dann, wenn wir es fühlen. Positiv oder negativ. Ich bin da sehr bei Yvonne- aber nicht um jeden Preis.
    Ich mag es neugierig zu bleiben, habe in den letzten zwei Jahren für mich viel gewagt, freue mich aber auch über meine (hoffentlich wirklich) sichere Bank. Wahrscheinlich macht es die Mischung. Allerdings habe ich mit steigendem Alter das Gefühl mehr bei mir zu sein und das fühlt sich fein an. Und ich weiß dieses Leben zu schätzen, das wir haben, denn wir haben nur dieses eine (erfahre es gerade mal wieder)
    Deine Rosen sind wunderschön und wie du sie anschaust auch.
    Hab einen schönen Mittwoch mit gesundem Wagnis.
    Liebste Grüße
    Nicole
    Pour comprendre: Mit Veränderung war die 2. aufkeimende Pubertät gemeint 😉

    1. Meine Liebe! Danke für Deine Worte. Wir immer liebevoll und bestens gewählt. Ich schätze das sehr an Dir!
      Ahhhh….Pubertät…..die braucht echt kein Mensch mehr. Und eine solche Veränderung auch keine in unserem Alter, wobei…Du bist ja noch ein Küken 🙂
      Es freut mich sehr und so lese ich auch Deinen Blog, dass Du bei Dir bist! Sehr wichtig.
      Die Erkenntnis nur ein Leben zu haben, ist keine echte Rock Science, aber vielleicht doch immer wieder wichtig sich vor Augen zu führen. Also für wen auch immer bei Dir: viel Glück!
      Was meinen Blick auf die Rosen betrifft….treffend bemerkt 🙂
      Liebste Grüße
      Nicole

      1. Danke fürs Küken- das ehrt mich. Und Danke für deine lieben Worte. Nee, Rock Science sicher nicht. Aber oft easy forgotten science. Deshalb brauchen wir ab und an mal diesen Reminder.
        Ich liebe unseren Austausch. Hab einen schönen Abend 😘

  7. Hallo Nicole,
    ich weiß nicht so recht. Mein Leben ist für mich super. Natürlich fühle ich mich derzeit eingeschränkter als vor Corona, aber hört es sich doof an, wenn ich sage, dass es mich nicht so sehr einschränkt wie anscheinend viele andere? Das habe ich nun schon so oft gedacht. Natürlich vermisse ich meine Freunde, meine Familie, Date Nights in Restaurants, Tanzen in den Clubs, aber ich genieße auch so sehr die Zeit mit meinem Mann in unserem Zuhause. Ich freue mich über das gute Wetter und meine beruflichen Ergebnisse. Die Gespräche mit meinen Schwestern und meiner Mama, die nun intensiver sind, weil man einfach mehr Zeit hat…

    Wünsche dir noch einen tollen Donnerstag!

    Liebst Linni
    http://www.linnisleben.de

    1. Das freut mich für Dich, Linni!
      Ihr seid auch frisch verheiratet, wenn ich mich recht erinnere und habt gerade das neue Haus bezogen. Das sind sehr aufregende Meilensteine, die einen sicherlich sehr beschäftigen, auf Trapp halten und dann auch die einkehrende Ruhe extrem genießen lassen. Ganz wunderbar, dass Euch das so gut tut.
      Ich bin was die Corona Einschränkungen betrifft auch schon daran gewöhnt, muss ich sagen….was will man auch anderes machen. Mir fehlen die ganz einfachen Basics, wie irgendwo rumsitzen, Leute gucken und was trinken. Nicht mehr und nicht weniger…

      LG Nicole

  8. Liebe Nicole,
    ein wunderbarer Text, den Du da geschrieben hast!

    In meinem Leben wurde ich immer wieder aus der Komfortzone geworfen oder habe mich selbst aus dem Käfig befreit. Letztendlich hat es mich jedes Mal weiter gebracht. Aber es gab auch Zeiten, in denen ich andere um ihre Sicherheit beneidet habe. Wenn ich das dann angesprochen habe, kam oft zurück, dass diese mein freies Leben bewundert haben.

    So ist das eben. Die einen fühlen sich wohl in ihrer Komfortzone und in anderen steckt eben der Drang nach mehr, nach weiter und nach einem anderen Leben…..

    Einen nachdenklichen Freitagnachmittag mit vielen Grüßen
    Erika

  9. Ich kenne beide Wege und habe für mich festgestellt: Halbherzig bringt mir nichts, das ist nur Zeitverschwendung. Irgendwann habe ich daher beschlossen, nichts mehr zu tun, was ich nicht wirklich will und was mir nicht gut tut. Dazu horche ich immer mal wieder in mich rein.
    Ich hadere aber nicht damit, dass ich Umwege gegangen bin. Eine Freundin hat mal gesagt: Das macht dich doch aus. Recht hatte sie.
    Hab´ einen schönen Sonntag.
    XO Reni

  10. Hi Nicole.
    ich bin eigentlich ein sehr sicherheitsliebender Mensch, was aber auch dazuführt, dass ich risikoscheuer bin, was dann wiederum dazu führt, dass mir sicherlich mehr Chancen für geile Abenteuer durch die Lappen gehen – und darauf habe ich keine Lust mehr. Daher habe ich beschlossen, mehr zu wagen, auch auf die Gefahr hin, mehr auf die Nase zu fallen. Aber wie heißt es so schön: Am Ende bereut man eher die Dinge, die man nicht gemacht hat, oder?
    ALSO: Wann ist dein Tattootermin? 😀
    Liebe Grüße!

    1. 😄😄 Ich bin raus, Vanessa, habe ja schon eine Tätowierung….jetzt kommst Du, Küken!
      Und ja, Du hast vollkommen Recht mehr zu wagen!

      Leben wird nicht gemessen an der Zahl von Atemzügen die wir nehmen, sondern an den Momenten, die uns den Atem nehmen (Maya Angelou, Amerikanische Schriftstellerin)

      In diesem Sinne: Hau rein!

      1. Ach stimmt, jetzt wo du es sagst, erinnere ich mich: Auf der Schulter hast du ein Tattoo, oder? Aiaiaiai, wie komme ich aus der Nummer raus? 😀 Aber ja, ich bin noch am Entwickeln und Zeichnen und wo will ich das haben, etc…Alles nicht so einfach. Und das Zitat ist wunderschön!

Schreibe einen Kommentar zu Nicole Kirchdorfer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert