Die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr ist gestern gefallen. Für meine Begriffe zu Recht, auch wenn ich gerade mal wieder zu Hause sitze und die nächste Erkältung pflege. Jeden Virus, der so kreucht und fleucht abzubekommen ist wohl der Preis der Freiheit.

Ich erkläre es mir tatsächlich so, ohne mir die ganzen schicken Virologen reinzuziehen, dass wir uns während Corona so sehr abgeschottet haben, dass wir nun einfach sehr anfällig sind. Ist wie in der Kindheit. Auch da war es eben richtig mit allen Rotznasen im Schlamm rumzuturnen. Nur so härtet man ab.

Nun will ich nicht sagen, dass ich letztes Wochenende, wo ich mich offenbar infiziert habe, mit lauter Rotznasen rumgetrieben habe. Die Zeiten sind vorbei. Aber es war auf alle Fälle viel los. Kulturell ging es Donnerstagabend in der Komödie Düsseldorf los, wo “Der Tatortreiniger” aufs beste unterhalten hat. Zum einen ist die Location ohnehin richtig schön, zum anderen waren die Darsteller sehr gut, die 3 Folgen der Serie nachgespielt haben. Klar, war ich schon vorher ein großer Freund der Serie, die ich noch in der Nacht erneut gestartet habe:

Wie man sieht, ist die Zuschauerzahl bescheiden, was mir für die Künstler super leidtut. Wir haben zwar alle für 3 geklatscht, aber da fehlt es dann immer noch bis zur Auslastung. Gleiches gilt übrigens immer fürs Kino. Also nicht, dass ich da klatschen würde, aber ich habe ernsthafte Bedenken, ob es noch lange Kinos geben wird. Ohne Fernseher bin ich ja nun ein, zwei Mal öfter, als die meisten Menschen, aber häufig sitze ich da im großen Saal mit 10 anderen Personen. Das kann sich gar nicht tragen.

Ein Grund mehr, um mit den absolut hinreißenden Frauen vom samstäglichen Tanzvergnügen im Wyno mit den besten DJs schlechthin, nächste Woche eine Ladies Night zu besuchen. Magic Mike inklusive Glas Sekt. Ich lache jetzt schon 🙂

Zuvor, am Freitag also, hat einmal mehr der Ratinger Hof gelockt, der wieder eine sehr coole Liveband an den Start gebracht hat. Joel Sarakula, ein schmächtiger Typ, der neben mir an der Bar noch eben ein Bier geholt hat, bevor er seine 70ties Mähne zum eigenen Sound und dem Cover von Style Council geschüttelt hat. Musik, die mich sofort in den Sommer gebeamt hat und ein wirklich entspannt schöner Abend.

Bei den Kulturbanausen im Ratinger Hof war schon ein bisschen mehr los

Aber, als wäre es nicht genug gewesen, hatte ich ja auch noch Karten für die Oper am Sonntag. Es war ein bisschen seltsam sich nachmittags um 2 Uhr aufzubrezeln, aber wie sich dann erwies hatten das fast alle anderen Besucher auch getan. Und anders als Kino und Konzert, war die Düsseldorfer Oper fast vollständig besetzt. Kein Wunder, war doch Mozarts “Le Nozze di Figaro” ein Fest für die Ohren und auch für die Augen. Heutzutage sind Operndarsteller echt auch Schauspieler.

Das Orchester war fabelhaft, das Ensemble hat begeistert und das Bühnenbild perfekt abgestimmt. Ich war einmal mehr hingerissen von der Oper an sich und Mozart im Speziellen. Und kaum war die Vorstellung vorbei, wollte ich sofort in die nächste Oper. Die Stimmung, der Geruch, diese himmlische Musik…man liebt sie, oder hasst sie. Es gibt nichts dazwischen.

Ich bin froh, die nächsten Karten schon zu haben.

Und wenn man nun schonmal aufgetakelt in der Stadt ist, da bleibt einem ja quasi gar nichts anderes übrig, als dekadent, im besten Hotel am Platz, einen Trinken zu gehen. Bestellt man im Breidenbacher Hof einen “Sex in the City”, kommt der geschniegelte Kellner mit einem Schuhkarton. Ein Schuhkarton? Er öffnet ihn, drapiert ihn auf dem Tisch und aus dem Seidenpapier entnimmt er einen gläsernen Schuh, aus dem er den Drink in das mitgelieferte hauchzarte und eisgekühlte Gläschen gießt. Schon eine Augenweide. Also der Schuh. Tja, Luxus ist eben besonders. Ein wundervoller Abschluss, für einen wundervollen Tag und ein bemerkenswertes Wochenende.

Und das nächste steht schon wieder vor der Tür 🙂

Ich zahle den Preis der Freiheit gern.