Ehrlich gesagt bin ich ja eher ein “Der Weg ist das Ziel Typ”, so dass es das Mühsal des Laufens (musste ja meinem ruinierten Ruf gerecht werden), als das Ankommen am großen Buddha von Phuket war, das mich erhellt hat, aber wenn Religion, dann scheint Buddhismus zumindest eine entspannte Art, gemessen an der Freundlichkeit seiner Anhänger.
So auch Mr. Tong, mein Taxifahrer, der mich zur größten Tempelanlage, Wat Chalong gefahren hat, von der aus ich zum großen Buddha laufen wollte. Herr Tong hat mich intensiv ausgelacht (mit seinen 3 verbliebenen Zähnen im Mund) für dieses Vorhaben. Auf dem Weg zum Tempel zeigte er auf den Buddha, den man von weitem über der Insel thronen sieht und kicherte: “Madaaaam, you will need 10 hours. Look. It is not possible.” Tja, was soll ich sagen…er kannte die Bergziege noch nicht. Aber eines nach dem anderen. Zunächst habe ich mir die wunderschöne Tempelanlage angesehen.







Im Anschluss ging es los. Wie immer begann der Fußweg an den Straßenrand gequetscht, doch zum Glück konnte ich schon bald in den Wald einbiegen und es begann die absolut schönste Wanderung aller Zeiten. Es wurde ruhig und die Vegetation war herrlich dicht. Diesmal hatte ich aber keine Angst, denn auf dem Weg kam ich bei einem ATV Camp und einem Abenteuergarten vorbei, so dass immer mal ein paar wenige Menschen meine Pfade kreuzten.




Und als ich fast ganz oben angekommen war, da mischten sich plötzlich Elefanten unter die ATVs. Was für ein wunderschöner Anblick und auch Ausblick. Ich hatte tatsächlich noch nie so nah an einem Elefanten gestanden und war vollkommen eingenommen.









Ich musste so sehr lächeln und war regelrecht beseelt. Immerhin gelten Elefanten ja auch als große Glücksbringer. Und glücklich blieb ich auch auf dem weiteren Weg, der sich für meine erste Begegnung mit dem großen Buddha öffnete.

Wunderschön und majestätisch beruhigt allein sein Anblick. Ich war zwar keine 10 Stunden unterwegs, wie Mr. Tong mir prognostiziert hatte, aber es war doch anstrengend. Je näher ich kam, desto näher kam ich auch der einzigen anderen Fußgängerin, von der ich direkt dachte: kann nur eine Deutsche sein. Tatsächlich hab ich sie auf dem Rückweg getroffen und sie war aus Bamberg 🙂
Endlich war ich oben. Ganz froh, dass die Sonne nicht ganz so heftig schien, war das Wetter den Fotos leider etwas abträglich. Es ist ja oft so, dass man die sehr beindruckende Atmosphäre und / oder die ganze Schönheit, die man in einem solchen Moment empfindet einfach nicht einfangen kann. So leider auch hier.





Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk, dass viele Touristen anzieht. Insofern hatte ich mir nur eine kalte Coke geholt und Fotos gemacht, um zeitnah wieder aufzubrechen. Kaum hatte ich meine Dose abgestellt, wurde sie von einem der zahlreichen Äffchen geklaut, die ich zu spät gesehen hatte und für die ich mit meiner Kamera viel zu lahm war. Naja. Ich hatte noch Wasser für meinen Rückweg ans Meer und machte mich auf.
Diesmal an der anderen Seite des Berges hinab, um auch den Karon Beach in Augenschein zu nehmen. Der Weg war recht steil und sehr sandig, so dass ich schlussendlich nass geschwitzt in den roten Sand ausrutschte und zum Schluss aussah wie Sau. Aber zwischendrin hab ich die Bambergerin getroffen und immerhin konnten wir einander am Aussichtspunkt mit der Schaukel fotografieren.




Karon Beach war so schön weiß sandig, wie all die Traumstrände auf Phuket. Nachdem ich vergeblich versucht hatte den roten Sand aus meiner Shorts im Meer auszuwaschen, hab ich mich lieber mit einem Bierchen belohnt (die Shorts musste ich tatsächlich wegwerfen, denn auch meine Waschmaschine hat sie nicht mehr sauber bekommen).

Zurücklaufen war nun wirklich keine Option mehr, also auf in ein neues Wagnis: offene Taxis. Das hat mega Spaß gemacht bei all dem Gewimmel um mich herum.









Was soll ich sagen. Ich hätte einfach länger bleiben sollen. Nicht, dass ich mich ans Nichtstun gewöhnen könnte, sieht man ja womöglich an meinem Aktivitätslevel, aber spontan zu entscheiden und keinerlei Zeitdruck zu haben, das würde ich mir schon auch dauerhafter gefallen lassen. Irgendwie hab ich ein Entdecker-Gen denke ich manchmal. Ich kann mich meistens wirklich einlassen auf die örtlichen Begebenheiten, auch wenn ich zuhause einen ganz anderen Anspruch an mein tägliches Leben haben. Allen voran, was das hygienische Umfeld betrifft, hihi.
Eigentlich schon schade, dass man nicht jetzt, wo man noch jung ist (hat Mr. Tong auch gesagt) mehr Zeit hat. Vom Geld ganz abgesehen. Wer weiß wie fit ich noch bin, wenn ich in Rente gehe, auch wenn “Turne in die Urne” meine Lebensmotto ist. Auf alle Fälle werde ich vermutlich nicht genügend Geld haben. Allerdings vermutlich auch nicht mehr den Wunsch bei weit über 30 Grad durch die Gegend zu laufen. Wer weiß schon was kommt…
Ich weiß, dass ich Euch noch eine letzte Etappe meiner Reise aufschreiben und bebildern werde. Ich genieße die Zusammenstellung, denn dann wähne ich mich dort. Im Warmen. Mit all den exotischen Düften und Geräuschen. Hachz.