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Permanent Make-Up – muss das denn sein?

Es gibt da eine Sache, die mich echt an mir stört. Jetzt kommt’s – meine Augenbrauen. Da stöhnt jetzt die eine oder andere auf, aber es stimmt. Schon seit meiner frühesten Jugend habe ich mit meinen Brauen gehadert, denn sie waren auf der einen Seite unvollständig und überhaupt gänzlich ungleich. Klar, kann man sich die nachziehen, aber wenn man damit ins Schwitzen kommt, ist die Pracht schnell dahin.

Ich habe sehr lange gebraucht, um den Mut aufzubringen mich hinsichtlich Permanent Make-Up zu informieren, schließlich kannte man die ersten Vorbilder, die dann mit ausgebleicht, bläulich-schimmernden Balken daherkamen. Mit knapp 40 habe ich es dann gewagt und eine sehr schlechte Erfahrung gemacht. Offenbar hatte die Dame ihr Zertifikat online erworben, oder selbst geschrieben, denn sie hat mir extreme Schmerzen zugefügt, bis sie feststellte, dass sie die Nadel falsch herum eingesetzt hatte. Ich habe das Experiment dann zwar kostenfrei, aber mit einer Narbe abgeschlossen und mich jahrelang nicht mehr rangetraut. Und jetzt bitte nicht erschrecken…so habe ich und meine Augenbrauen vor genau 13 Jahren ausgesehen – klar was ich meine?

Eines Tages nahm meine Lieblingsparfümerie einen neuen Service – Permanent Make Up – auf. Da ich den Ladies dort vertraue, fragte ich nach, ob es denn schon positive Erfahrungen gäbe. Und tatsächlich streckte mir eine hübsche Verkäuferin ihr Gesicht entgegen und zeigte mir ihre Brauen. Wär ich nie drauf gekommen, dass die gemacht waren. Also nächster Versuch. Ich rief Sandra an und machte einen Termin.

Sandra Fäth von Permanent Beauty Look  – Wiesbaden

Beim unserer ersten Begegnung in 2013 war ich von der Atmosphäre und von dem Menschen Sandra sofort sehr angetan. Sie hat sich Zeit genommen und ist auf meine Bedenken eingegangen. Sie zeichnete mir zunächst die Augenbrauen so auf, wie sie sich das für mein Gesicht vorstellte. Und zwar nicht die Assi-Balken, die man bei der Jugend überall sieht, sondern schön geschwunge Härchen-Brauen in einem dunklen Braunton. Danach wollte sie mich eigentlich heimschicken, damit ich mir die Sache in Ruhe überlege, aber nun war ich schon da, vertraute ihr und los ging’s (nachfolgende Bilder sind ’nur‘ das  kürzliche nachpigmentieren).

Alle die jetzt hoffen, dass es gar nicht weh tut muss ich enttäuschen, aber im Gegensatz zu meiner ersten negativen Erfahrung betäubt Sandra die Augenbrauen zunächst mit einem Gel, während man gemütlich auf einer kuscheligen Liege entspannt.

Zunächst wird ein bisschen ohne Betäubung geritzt, damit die Farbe später richtig eindringen kann, ist aber gut auszuhalten. Dann geht es in die feine Härchen Zeichnung, denn es wird ja kein Balken gemalt, sondern Haare nachempfunden. Dabei quatscht man dann über Gott und die Welt, also ich weniger, nicht, dass sie sich vermalt.

Als ich vor 2 Jahren zuletzt da war (ja, solange hält das dann), geleitete Sandra eine Dame heraus, die einen Blindenstock führte. Sie hatte die initial gemalte Variante auf den Brauen und sie besprachen noch schnell, dass Sandra ihr die gemachten Fotos per Mail schicken würde. Sie erzählte mir, dass die Dame einen Rest Sehfähigkeit hat und zu Hause auf dem PC diese Bilder stark vergrößert sehen könne. Da hatten wir für die ganze Sitzung (es dauert insgesamt ca. 1,5 Stunden) genügend Gesprächsstoff. Ich weiß übrigens, dass die Dame sich die Brauen tatsächlich hat pigmentieren lassen. Für uns beide faszinierend! Mein Blick auf Sandra:

Bei mir fängt Sandra auf der (von mir aus) rechten Seite an. Was soll ich sagen: es ist gut auszuhalten. Sie wechselt zwischendurch immer mal die Seiten und betäubt erneut, damit es so schmerzfrei wie möglich abläuft. Aber die Herzseite, hat sie mir mal erklärt, ist besonders empfindlich. Mir tut es am meisten am vorderen Ende der Braue weh, weil ich da auch eine alte Narbe habe, die an dieser Stelle immer das Haarwachstum verhindert hat (Treppe runter gefallen, mit meinem Bruder geprügelt, oder irgend so was – ich war ein kleiner Rabauke).

Die Prozedur dauert ungefähr eine Stunde und Sandra sieht sich dann das Ergebnis im Sitzen an. Als Perfektionisten findet sie immer noch kleine Haken, so dass hier noch ein bisschen und da noch ein bisschen nachgearbeitet wird. Grundsätzlich gibt es nach ein paar Wochen noch einen 2. Termin, in dem nochmal aufgefrischt wird, so dass man endgültig zufrieden ist.

Wenn man sich das erste Mal im Spiegel sieht, ist man zunächst erschrocken (auch beim nachpigmentieren), da das Farbergebnis dann immer sehr dunkel und intensiv wirkt. Nach spätestens einer Woche aber, wenn sich die Brauen einmal geschält haben (nimmt man nur selbst wahr) sind die feinen Härchen sichtbar und die Farbe, so wie man es vorab besprochen hat.

 

Sandra gehört übrigens zu denjenigen, die jungen Mädchen allzu absurde Wünsche ausredet, denn immerhin müssen die dann lange damit leben.

Bei mir hat sie diesmal meinem Wunsch entsprochen und mir die Brauen etwas kräftiger gemacht, als zuletzt.

 

Ich bin super happy, dass ich das damals gemacht habe und Sandra gefunden habe. Es ist sehr wichtig, dass alles hygienisch zugeht und dass man Vertrauen hat. Wenn man es mal nüchtern betrachtet, hat man 1 Stunde Unannehmlichkeit, aber dann 2 Jahre Ruhe. Initial ist es nicht ganz billig, aber diejenigen, die 90 EUR oder weniger nehmen sind echte Scharlatane. Meine Schwiegermutter ist leider so ein Beispiel. Cool genug, dass sie es mit Ende 60 hat machen lassen, aber der ‚Künstler‘ hat ihr einfach einen schwarzen Balken (sie ist blond) gemalt. Da ist kein Haar zu sehen. Man sieht auf 3 Kilometer, dass das unecht ist. Dazu hat sie einen Lidstrich, der auch gewöhnungsbedürftig dick ausgefallen ist.

Apropos Lidstrich. Als Kontaktlinsenträger ist es mir nie gelungen einen vernünftigen Lidstrich hinzubekommen, obwohl ich das auch wirklich schön finde. Mit Schminken habe ich es ja generell nicht so. Also hatte ich mir vor Jahren mal einen von Sandra machen lassen. Den und darüber hinaus eine sogenannte Wimpernkranzverdichtung. Das macht wirklich viel aus. Die Augen sehen nach dem Aufstehen kraftvoll und intensiv aus. Nun würde man meinen, dass das viel mehr weh tun würde, als bei den Brauen. Stimmt aber nicht. Das kitzelt nur ungemein. Nachteil ist natürlich, dass die Augen dabei sehr anschwellen, so dass man sich die nächsten 2 Tage nichts vornehmen sollte, oder man gibt sich als Boxerin aus. Bei meiner 2. Runde Anfang März werde ich den jedenfalls auch auffrischen lassen und berichte Euch darüber.

Mal abgesehen davon: wer könnte dieser coolen Socke widerstehen?

 

 

 

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