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Die Tinte ist trocken…

…unter dem neuen Mietvertrag. Ergo kann ich drüber sprechen, äh, schreiben.

Es beginnt – schon wieder – ein neuer Abschnitt. Irgendwie geht alles schneller, als gedacht. Die Ereignisse überholen sich und gefühlt schon wieder, als wäre es erst gestern gewesen, wird gepackt bzw. entsorgt für den Umzug.

Interessant ist, dass ich mit immer leichterem Gepäck reise. Je älter ich werde, desto einfacher ist es loszulassen. Das Bad zum Beispiel ist viel kleiner. Logisch also, dass ich da einiges weglassen muss. Aber mal ernsthaft, wann habe ich mich mal geschminkt? Die zig Lidschatten, Rouges und Lippenstifte fliegen schonmal raus. Und meine Parfums? Nutzen tue ich maximal vier. Ich habe aber an die zwanzig. Weg damit. Die waren aber teuer! Stimmt. Ich trage sie aber dennoch nicht mehr auf, weil ich mich verändert habe. Und mit mir mein Duft, bzw. meine Duftvorliebe. Die Schweren, intensiven Düfte kann ich nicht mehr riechen, auch wenn sie alle viel gekostet haben, sind sie mir nicht wertvoll. Und endlich – könnte man meinen – hab ich die Gelegenheit mal wieder auszumisten.

Die Küche ist superclean und soll es auch bleiben. Zum Glück – für die Küche – bin ich alles andere als eine Köchin. In der Regel wird nur Salat gewaschen, bisschen was reingeschnibbelt, ein Sößchen gemacht und maximal Pinienkerne geröstet. Trotzdem hat man auch in der Küche viel Krempel. Besonders, wenn man so viel Spind hat, wie ich derzeit. Also: Vasen aussortieren. Kein Mensch auf Erden braucht derart viele Vasen. Und ja. Auch davon waren welche teuer, aber mehr oder weniger von Anfang an nur Staubfänger. Denn so manche Vase, mit riesen Bauch, aber nur dünnem Hals, ist nie für die Aufbewahrung von Blumen gedacht gewesen. Also, so leid es mir tut, weg damit.

Bei den Blumen braucht es eine große Vase. Ich hoffe, ich bekomme die weiterhin!

Je mehr Platz man hat, umso mehr breitet man sich aus. Menschlich vermute ich. Da gibt es dann eine eigene Kommode nur für Tücher. Glaubt man es denn?

Und der Schuhschrank quillt über. Wobei ich fast immer die gleichen drei Paar Schuhe trage – Sneaker und Docs. Und im Sommer natürlich eine anständige Auswahl an Birkenstocks. Aber sonst? Ja, ich besitze auch Mädchenschuhe und -stiefel. Mit Absatz. Echt schick. Trage ich höchstens für’s Foto 🙂

Manchmal wünschte ich was von der Genügsamkeit Zuckerbergs zu haben. Graues Shirt, Jeans und Sneaker. Das ist wie beim Fasten. In dem Moment, in dem man nicht mehr über das Essen nachdenkt, weil es eh nix gibt, hat man Unmengen freie Zeit. So muss auch sein, wenn man immer dasselbe trägt. Worin man sich eben wohl fühlt. In der immer gleichen Farbe und der gleiche Stil. Das dürfte sehr entspannend sein, aber dafür muss ich entweder 100 Jahre alt werden, oder noch achtzehnmal (oder drölfzig mal, wie Fran sagen würde) umziehen.

Einzig Taschen, da gibt mir sicherlich jede Frau Recht, kann man gar nicht genug haben. Ergo braucht es eine eigene Kommode dafür. Wobei. Ich fürchte, sie muss weg. Denn in die neue Wohnung kommt nur die Essenz.

Und ich freue mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge drauf. Vieles werde ich vermissen. Angefangen bei der schieren Größe und Weitläufigkeit und dem Licht, in dem ich gerade in der (hässlich-gemütlichen) Küche sitze und schreibe.

Einiges, allem voran das cholerische Bademäntelchen, dem ätzenden Lärm und der negativen Hausstimmung werde ich so gar nicht vermissen!

Und etliches gilt es ganz neu zu entdecken. Ich mache, dass es funktioniert.

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