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Blutrünstig und fleischlos mit Dir.

Lagerkoller.

Ich muss hier raus.

Da treff ich mich am #orangetheworldday mit Big Willi und chille im (fast) Watt.

Noch früh. Guten Morgen.

Und wenn Big Willi mir doof kommt, dann muss er bluten. Wie Femi. Ja meine Herrn, Gedichte sind eben nicht genug, oder doch eher zu viel? Wer weiß das schon. Ein Monat ist ja nun auch schon ziemlich lang.

Ayoola, ist nicht nur wunderschön, sondern auch mörderisch scharf. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie und ihre weitaus weniger hübsche Schwester, Korede, wachsen in Lagos unter dem ungnädigen Patriachat ihres Vaters auf. Er schlägt und terrorisiert ihre Mutter und die Töchter bis er überraschend zu Tode kommt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Korede ist eher die Praktische. Sie weiß von ihrem Krankenhausjob genau, dass Bleiche den Geruch von Blut überdeckt, ist also perfekt geeignet, um hinter der mörderischen Schwester her zu putzen. Erst als Ayoola sich an den Arzt heranmacht, in den Korede heimlich verliebt ist, wendet sich das Blatt. Davon könnte auch der Koma-Patient ein Lied singen – wenn er wach wäre – dem Korede alles anvertraut.

Auf eine lakonische Art und Weise eine herrliche Abrechnung mit der afrikanischen Pascha-Mentalität und überaus passend für die ‚orangenen Tage‘.

So gut, wie die Kritik „Meine Schwester die Serienmörderin“ einschätzt finde ich ihn zwar nicht, aber durchaus lesenswürdig:

»Eine Art noir Thriller um die Last der Geschlechterverhältnisse, Gewalt, Tradition und bedingungslose Liebe.«

Meredith Haaf Süddeutsche Zeitung 2020-07-18

»Braithwaite zieht einen mit schwarzem Humor, Lakonie und Biss in den Bann«

STERN 2020-07-09

»Die nigerianisch-britische Autorin Oyinkan Braithwaite hat mit „Meine Schwester, die Serienmörderin“ eine erfrischende Mischung aus fesselndem Thriller und scharfzüngigem Gesellschaftsporträt geschrieben.«

Die Presse 2020-07-01

»Es ist eine schwindelerregende Tragikomödie mit tiefen Einblicken in die nigerianische Gesellschaft und etwas, das universell ist: die Familie.«

Karoline Pilcz Buchkultur 2020-06-25

»Eine messerscharfe Abrechnung mit einer korrupten, lüsternen, gewalttätigen Männerwelt. Und gewährt seinen Lesern nebenbei einen Einblick in den nigerianischen Alltag. Schrill, böse, kurzweilig.«

Christoph Feil Heilbronner Stimme 2020-06-13

Der Roman blieb etwas hinter meinen Erwartungen zurück, was vielleicht daran lag, dass ich ihn von der ersten Seite an mit „Achtsam Morden“ verglichen habe. Der Vergleich ist vielleicht unfair, aber das Herz will, was das Herz will. Und es kann es auch bekommen.

Zum Beispiel mit dieser ersten Seite. Sieh sich die einer an. Bösartig. sarkastisch, gemein, brillant. Genau wie ich es mag.

Aber, auch hier haben wir es mit einer starken Frau zu tun, die nur auf den ersten Blick schwach, geradezu fleischlos wirkt. Die Vegetarierin. Eines Tages hört sie auf Fleisch zu essen. Und dass, obwohl sie das perfekt durchschnittliche Exemplar Frau ist, die weder reizt, noch stört.

Und jetzt kocht sie auch einfach kein Fleisch mehr. Sie wird immer dünner, immer gleichgültiger und auch noch auf ihre Art, aufmüpfiger. Sie weigert sich eine BH zu tragen. Wie kann sie ihren reizenden, rücksichtsvollen Ehemann nur so düpieren.

Sie lässt sich auch durch Gewaltandrohung und -anwendung der gesamten Familie nicht zwingen Fleisch zu essen, sondern verletzt sich lieber selbst und ist froh, als Ihr Mann die Scheidung verlangt. Richtig bizarr wird es, als ihr Schwager sie in ein erotisches Kunstprojekt verwickelt. Dieser sperrige, kantige und wie sich herausstellt ‚blumige‘ Charakter fesselt. Mich zumindest.

‚Leise‘, ‚verstörend‘, ‚hypnotisierend‘ trifft es perfekt. Man weiß gar nicht genau was man denken soll, außer grundsätzlich vollkommen fasziniert zu sein. Unablässig bangt man, wohin ihre Verweigerung noch führt. Und vermutlich sollte ich es wissen, denn ich habe das intensive Gefühl, das Buch schon gelesen zu haben. Entweder das oder ich habe permanente Déjà Vus. Ich füge ‚bizarr‘ hinzu.

Unabhängig davon, dass ich (zumindest bewusst) noch nicht durch bin, möchte ich es ausdrücklich empfehlen. Ich selbst bin atemlos gespannt, wie dieses düster-magische Werk ausgeht.

„Samstag 15 Uhr. Ich bin durch und ich bin erschüttert bis ins Mark. Großartig, aber Vorsicht: grenzwertig anstrengend.“

Im wirklichen Leben bin ich übrigens eher ein Weichei. Nix mit bösartig (nur ein bisschen vielleicht) und / oder gemein (quasi gar nicht), sondern eher gefühlsduselig, verträumt und auch mal dünnhäutig.

Lost in Music

Und obwohl ich ja eher an Büchern interessiert bin, liebe ich doch auch Musik, ohne mich explizit mit ihr zu beschäftigen. Neulich aber hatte ich große Lust zu Tanzen. Ich tanze für mein Leben gerne. Beim Sichten verschiedener Playlisten (seit den 80ern kenne ich eigentlich nix mehr), bin ich auf diese schöne, starke Frau mit den coolen Vibes gestoßen. Passt zu beiden Büchern und ist Augen- und Ohrenschmaus.

Übrigens muss man nach der Lektüre dieser beider blutrünstigen Bücher eventuell ein bisschen kuscheln. Miteinander. Mit Dir. Nice.

Entwaffnend.

Und Ihr so? Fraktion Bücher, Musik, oder beides?

Womit auch immer. Ich wünsche ein zauberhaft-kuschliges Wochenende.

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