Jetzt hat es mich doch erwischt. Eigentlich steht der 50. schon vor der Tür, aber plötzlich zwingt mich der verflixte 7-Jahresrhytmus in die Knie. Nix gefällt mir.

Angefangen vom Abschneiden meiner mühsam länger gewachsenen Haare, bis zu dem gestrigen Tag, als ich meine eisern durchgehaltene „Ich kauf mir nichts mehr“ Phase jäh unterbrochen habe. Ok. Es ist Sale und ich kann bis auf die ganz neuen Sachen, die ich mir dieses Jahr in Wien gekauft habe, nichts mehr von meinen Klamotten sehen.

5 Meter Schrank, in dem quasi nichts drin hängt…

Es sind natürlich alles wertige und tolle Stücke in meinem Schrank, aber ich liebe sie ganz plötzlich nicht mehr. Ganz unmerklich hat sich mein Geschmack von heute auf Morgen gewandelt, ohne dass ich sagen könnte warum und auch ohne, dass es einen sanften Übergang gegeben hätte.

Midlife-Crisis par Excellence

Ich habe mal ein bisschen recherchiert und es gibt wohl keinen ernsthaften wissenschaftlichen Hintergrund zu der Theorie, dass alle 7 Jahre Einschneidendes passiert. Andererseits kann ich sagen, dass ich mit 42 in der totalen Midlife-Crisis war, die beinahe dazu geführt hätte, dass ich mich von meinem geliebten Mann getrennt hätte (oder er sich von mir, denn ich war echt unerträglich).

Oder lieben die Sachen vielleicht mich nicht mehr? Habe ich mit dem Abschneiden meiner Haare ein Stück meiner Persönlichkeit verändert? Stimmt schon. Mit den kurzen Haaren wirke ich ohnehin schon ein bißchen androgyn, so dass ein solcher Look natürlich auch passt, bzw. der ‚alte‘ nicht mehr…

Reduziert bis Minimalistisch

Das ist es was ich will – clean und reduziert soll der Look sein. Schlichte, gerade Schnitte, die ein wenig asiatisch anmuten. Edel soll es ab jetzt sein, ohne bemüht zu wirken. Am Ende werde ich der 2. Zuckerberg und kann nur noch ein Kleid in immer gleicher Farbe tragen? Nein, das dann nun auch nicht. Dafür liebe ich Farben und Formen zu sehr und ich werde dennoch auch verschiedene Stile tragen. Schließlich kann ich mich – nach langem Nachdenken – ja entscheiden.

Jedenfalls stand damals mit 42, wie auch heute ein beruflicher Wechsel bevor, aber heute werde ich nicht losrennen, meinen Motorradführerschein machen, heimlich wieder anfangen zu rauchen und rumzuzicken. Nein.

Aber, da ich eine Frau der Tat bin, werde ich noch heute jedes Stück einer kritischen Prüfung unterziehen, ob es in meinem Schrank noch eine Daseinsberechtigung hat. Und wenn es nicht besteht, tja, dann fliegt es raus.

Am liebsten würde ich sie alle „in gute Hände“ abgeben, ein Spruch, den ich wirklich hasse, wann immer ich „Bares für Rares“ oder so was sehe. Ich will Kohle dafür! Und da ich meine Sachen immer gut pflege und viel zu viele besitze (bald nicht mehr), um sie häufig zu tragen, will ich einen vernünftigen Restwert. Natürlich tun mir meine Sachen ein bisschen leid. Heute Abend werde ich sie ein letztes mal drapieren, fotografieren und dann landen sie auf Ebay. Sorry. Und wehe, ich habe wieder unverschämte Preisvorschläge. Wenn ich 140 EUR für einen neuwertigen Mantel, der 600 EUR gekostet hat ansetze, dann fühle ich mich bei Preisvorschlägen von 50 EUR wirklich beleidigt. Keine Sorgen, meine ausgeliebten Schätzchen – verschleudern tue ich Euch nicht 😉

Und bis ich mich wieder beruhigt, oder meine entgültige Persönlichkeit gefunden habe, kaufe ich mir ein neues Kleid (Joseph), dass mich abkühlt und befriedigt:

 

5 replies on “Das verflixte 7 x 7te Jahr

    1. Liebe Kathrin, herzlichen Dank für Deinen Kommentar und das Kompliment 😊 das Alter hat doch auch Vorteile und schließlich muss man ja auch ein bisschen verrückt und flexibel bleiben. Es macht ja durchaus Spaß sich immer mal wieder neu zu erfinden 😁 alles Liebe, Nicole

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