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Emotionaler Ausnahmezustand

Wenn Albträume wahr werden…Die vergangene Woche möchte ich gerne aus meinem Gedächtnis streichen (gehe ich nicht näher drauf ein).

Nur so viel:

Herzlichen Dank, liebe übergeordnete Instanz. Eine Erinnerung daran, dass Gesundheit und Liebe das wichtigste im Leben sind, hätte ich nicht gebraucht. Du wolltest mich mal wieder beten hören? Bitte schön. Toller Plan.

Und dass, wo ich mich noch am Montag so über unsere neuen Stühle gefreut hatte, die wir recht spontan am Wochenende gekauft hatten. Ja…ich weiß….ich hatte zuvor gesagt, dass jetzt Schluss mit ersetzen ist. Ich erinnere an die trügerischen Frauenherzen…

Aber mal ehrlich. Wenn man sich vorher / nachher ansieht, ist die Sache doch klar, oder?

Unsere bisherigen Freischwinger waren unglaublich bequem, aber wie vieles, was wir vom riesigen Altbau in die kleinere, moderne Wohnung umgezogen haben, wirkten sie schwer.

Da kam die Schließung des Pop-Up Stores von Felix Thonet natürlich gerade recht. Zuschlagen, freuen und gleich in Szene setzen…

Ein Unterschied wie Nacht zu sonnigem Tag.

Der allerletzte Call

Und an diesem Tisch habe ich gestern zum letzten Mal den Laptop meiner „alten“ Arbeit geschlossen. Noch ein virtueller Chat mit meinem Boss, mit warmen, gut tuenden Abschiedsworten, alles schließen und Tschüss.

Irgendwie ein ganz komisches Gefühl. Nicht, das ich es nicht kennen würde, an einer Arbeitsstelle den letzten Tag zu sein. Zum Glück bin ich bisher aus allen Firmen positiv, also nicht etwa im Streit raus gegangen….aber dieses Mal ist es etwas besonderes, etwas besonders schräges. Und wer hat in seinem Zeugnis schon stehen, dass man die größte Krise des 21. Jahrhunderts, oder überhaupt, gemeistert hat…

Corona hat alles virtuell gemacht. Meinem Boss tat es leid, dass wir zum Abschluss nicht einen trinken gehen konnten. Mir irgendwie auch. Kein Handschlag, kein Umarmen, nur ein Winken über Hangouts. Strange. Ich bin froh, dass ich mein Team am 30. nochmal physisch sehen werde, wenn ich meine Arbeitsmittel abgebe. Hoffentlich machen sie nicht so ein Aufhebens, sonst muss ich wieder emotional werden und geheult habe ich letzte Woche genug für zwei Jahre. Mal sehen, ob ich diese Urlaubswoche zum runterfahren nutzen kann.

Jedenfalls habe ich schon mal meinen Firmenwagen leer gemacht. Mein herzallerliebster Wackeldackel findet jetzt ein Plätzchen auf dem neuen Regal, dass nächste Woche aufgebaut wird. Ihr wisst schon….das Eiermann Regal, hihi.

Schätze auf dem Yamaha Roller wird es zu zugig, Schätzchen

Der Neustart startet schon bald. Bis dahin kann ich hoffentlich wieder rechnen, denn 51 + 43 = 94 nicht etwa 91. Konzentration war letzte Woche einfach Mangelware…

Ich freue mich auf die neue Herausforderung und bin mega aufgeregt. Nach über 20 Jahren beruflicher Ernährung, beschäftige ich mich künftig mit heißen Öfen. Mal sehen, ob ich das gebacken kriege.

Bis dahin ist meine Priorität: Wohnung auf Vordermann bringen.

Stundenlang gewaschen, gebügelt und geputzt habe ich schon. Den Balkon habe ich umgestellt. Schließlich lasse ich mich doch nicht von Pflanzen verdrängen. Pah…noch bin ich der Herr äh, das Frauchen. Also auf jedem Balkon eine Pflanze inkl. Topf entsorgt.

In unserem Öko-Haushalt gibt es selbstverständlich nur Papiertüten. Merke: Papiertüten halten feuchte Erde nicht wirklich gut. Trägt man eine randvolle Tüte durch die Wohnung, liegt ein Reißen nah. So geschehen. Super, wenn das gute Parkett voll mit Blumenerde ist, die ihre Spuren natürlich auch an den weißen Wänden hinterlassen hat…und glaubt jetzt bloß nicht, ich hätte den Nerv gehabt davon ein Foto zu machen ***grrrr***

Als die Umschichtung in eine neue intakte Papiertüte erfolgte, hätte man meinen können, ich sei schlauer geworden. Dem war nicht so. Auch die neue Tüte riss kurz vor der Haustür. Davon gibt es ebenfalls weder ein Foto, noch eine Audio-Fluch-Tirade…

Tja. Mit dem Handfeger in Tüte Nr. 3 gepackt, gesaugt (wenn dann alles, denn bei feucht muss man ja den Staubbeutel eh wegwerfen), geputzt, denn feuchte Erde macht feuchte Flecken und dann selbst enterdet.

Merke: in emotionalen Ausnahmezuständen nicht in Aktionismus verfallen!

Stark sein zu müssen zermürbt.

Niki Ende

 

 

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