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Ich bin schwach geworden

Freitag bin schwach geworden und ins Büro gefahren.

Um 6:15 Uhr hat der Wecker geklingelt, aber ich war schon seit 4 wach, weil aufgeregt. Aufgeregt?! Ja. So richtig voller Vorfreude.

Ins Büro zu fahren…

Das lässt tief blicken.

3 Grad und dunkel. Perfekt also fürs Radfahren.

Die Baseballs sind meine Begleiter. Mein Weg führt am Rhein entlang. Links die richtig teuren Hütten, rechts der Park und der Rhein, geradeaus den Blick auf die beleuchtete Skyline, das Skylinechen, von Düsseldorf.

Cecilienallee

Nach dem Landtag muss ich kurz durch die Stadt, mit reichlich Verkehr und lauter roten Ampeln. Was soll’s, ich wippe munter im Takt und warte. Endlich am Stadtrand, geht es vorbei an zahlreichen Schrebergärten und Behausungen von echten Weihnachtsfreaks (keine Zeit zum Anhalten und Fotografieren). Alles ist hell erleuchtet. Ich bin begeistert, denke aber an deren Stromrechnung. Naja, was soll’s. Sicher günstiger als der Skiurlaub, der dieses Jahr ausfällt.

Die kurze Serpentine hoch zur Fleher Brücke hinter mich gebracht, genieße ich den umwerfenden Blick von oben. Die Sonne geht auf. Ich strahle über alle Backen und singe lauthals mit.

Weitere 20 Minuten über Land sehe ich die Firma auftauchen. Ein paar Autos sind auf dem Parkplatz. Rein in die Wärme, in mein charmantes 90er Büro. In der Küche begegne ich einer Kollegin, die ich kaum kenne und möchte sie am liebsten fest knuddeln, so sehr freue ich mich über ein anderes menschliches Wesen. Sie aber irgendwie auch, wenn ich mich nicht irre.

Ich bin extra zum Weihnachtsbaumschmücken gekommen. Ein bisschen Zauber ist in Krisenzeiten besonders wichtig, finde ich.

Reizend, wie sehr die beteiligten Schmücker gestrahlt haben. Ich selbst inklusive. Ob es nun an der Deko, am weihnachtlichen Flair, oder einfach daran lag, dass man sich mal wieder gesehen, beziehungsweise überhaupt jemand anderen gesehen hat, kann ich nicht sagen. Aber es war die pure Freude.

Kurz vor Feierabend habe ich noch länger mit meinem Mitarbeiter gesprochen, den ich fest ins Herz geschlossen habe. Ich weiß gar nicht mehr, wie wir darauf kamen. Irgendwie waren alle ein bisschen rührig, denke ich. Wir sprachen jedenfalls – mit gebührendem Abstand – darüber, was wohl das schönste wäre, wenn dieser Albtraum vorbei ist.

Jemanden satt in den Arm zu nehmen.

Da waren wir uns einig. Und er wird mir nicht entkommen, nächstes Jahr.

Erst da ist mir aufgefallen, wie komisch es ist, dass ich mitten in der Pandemie den neuen Job angefangen habe. Seit Juli läuft jede Kommunikation auf Distanz, oder mit Maske. Schon seltsam. Und für mich ein ungeheurer Gegensatz zu meinem letzten Engagement. Mit meinem lovely Sushi-Team gab es regelmäßiges Gruppenkuscheln. Ich weiß gar nicht so genau warum, vielleicht weil alle etwas jünger waren (abgesehen von mir), weil die Truppe sehr international (m.a.W. weniger Deutsch) war, oder weil alle einander einfach sehr gern hatten. Vielleicht auch, weil wir alle froh waren wieder eine Woche überlebt zu haben, ohne Nervenzusammenbruch. Keine Ahnung.

Freitags jedenfalls, wurde sich mit Umarmung ins Wochenende verabschiedet. Alle Mann und alle Mädels haben sich richtig fest gedrückt. Ich hab das sehr gemocht.

Naja. Nächstes Jahr wieder. Dann drücke ich Alle und Jeden. Ob sie wollen oder nicht 🙂

Der Ausflug hat aber auch ohne Körperkontakt so richtig gut getan. Der Radelheimweg war entspannt. Es sind wenige Menschen unterwegs und die Ausblicke sind spektakulär schön.

Lovers Lane – unter der Theodor-Heuss-Brücke stehen beschlagene Fahrzeuge…

Daheim war ich natürlich immer noch inspiriert und musste dekorieren.

Und die Mucke dazu…ganz klar…die Baseballs sind einfach cool und bringen mich immer zum lächeln, selbst wenn wir vielleicht nicht zu Weihnachten heimfahren können.

Süß UND scharf 😊 ich würde auch so kreischen. Notiz an mich selbst: nächstes Jahr live sehen!

Lechz.

Mein Woll-Adventskranz von https://www.wolla.org/

Ratet übrigens wo ich gleich hinfahre. Freue mich schon wieder, auch wenn ich wegen des Vollmondes kein Auge zugemacht habe.

Zauberhaft vorweihnachtliche Woche Allerseits.

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