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Wo isser hin? Der Januar?

Zack und weg war er der Januar. Eben war doch noch der erste Januar und wir haben versucht, das nicht stattgefundene Weihnachtsfest zu verdauen. Streng genommen tue ich mich immer noch schwer die Einundzwanzig hinter die Zwanzig zu hängen. Aber trotzdem isser rum der erste Monat im neuen Jahr und wir näheren uns dem unsäglichen Jubliläum des großen C.

Heute war ein Traumtag und ich war froh, das der Wetterbericht mal wieder vollkommen falsch gelegen hat. Frisch mit Sonne satt. Leider fanden das außer mir noch gefühlt drei Millionen andere Menschen und wollten ausgerechnet auf meiner Spazierstrecke ihren Vitamin D Mangel ausgleichen. Was soll ich sagen. Ich fühle mich mittlerweile echt unwohl in Menschenmassen. Zum Glück sind die alle nicht waterproof und klemmen sobald nur ein Wölkchen am Himmel ist.

Morgen, wenn ich wieder zur Arbeit radle, wird es zuverlässig regnen. Hmpf. Egal. Seit Donnerstag, genau einen Tag nach meinem Unfall sechs Wochen zuvor, fahre ich wieder. Ich spüre es noch tief im Rücken, aber die Freude an der Bewegung und an dem neuen Fahrrad überwiegt.

Und heute, musste ich eben durch und habe ein paar andere Haken geschlagen, als ich ursprünglich wollte.

Unter anderem über die Modehauptstraße Düsseldorfs. Nein, nicht die Kö. Die KWS. Auf der Kaiserswertherstraße und parallel der Cecilienallee befinden sich fast alle namhaften Showrooms und ohne große Beachtung zu finden, war offenbar die Fashion Week Düsseldorf. Da marschiere ich also in meinem Jogginganzug mit fettem Daunenmantel durch die Gegend und treffe auf aufwendig gestylte Frauen mit Heels und braungebrannte Männer, die die Jacken der Optik wegen weit offen tragen. Und alle duften mehrere Kilometer weit. Glamour pur, der unheimlich daneben gewirkt hat. Auf mich. Ganz ehrlich? Ich bin da raus.

Hübsch gemacht auf der Cecilienallee – blöde Marke, aber was solls 🙂

Die Einzelhändler jammern, dass sie noch 70 % der Winterware liegen haben, so dass sie die bestellte Frühlingsware gar nicht lagern können. Ist die Frage wie viele Kollektionen man wirklich braucht. Ob die Modeindustrie nicht vielleicht auch mal umdenken müsste? Die Auswahl heute, wie ich durch die Fenster spionieren konnte, war jedenfalls Winter 2021. Ich dachte nur: Dreiviertel meiner Mäntel habe ich dieses Jahr nicht mal getragen. Wo denn? Zum Spazieren am Rhein brezel ich mich sicher nicht auf, sondern habe meine Wanderschuhe aus dem Keller geholt. Ist ja doch auch gerne mal matschig nach all dem Regen…

Man beachte den Baum rechts…normalerweise Spazierfläche

Ich mag Mode und werde sie auch weiterhin mögen, aber es ist nicht Shopping, was ich so sehr vermisse, sondern einfach nur Stunden in einem Kaffee oder einer Bar rumzusitzen. Was trinken, was lesen, Leute anschauen, paar Schwätzchen halten. In eine Ausstellung, ein Konzert, ins Theater zu gehen. Ein langes Wochenende irgendwo, ein Trip an den Strand, ein Besuch beim Frisör, in einer Buchhandlung stöbern, Tanzen gehen … die einfachen Freiheiten leben.

Getanzt wird jedenfalls im Schlafzimmer mit Kopfhörern …

Vielleicht kommt da mal wieder meine ganze Naivität zur Geltung, aber ich könnte mir vorstellen, oder möchte mir vorstellen, dass dieses ganze Desaster zu mehr Nachhaltigkeit führt, zu mehr Demut, zu mehr Solidarität, zu mehr Dankbarkeit. Naja, da kehre ich mal vor meiner Tür und nehme mir vor es keine Sekunde zu vergessen, das Gefühl nicht genug gelebt zu haben, als ich es nicht mehr durfte.

Wird wieder. Und es dauert gar nicht mehr lange bis wieder schönes Wetter en masse kommt. Mir ist aufgefallen, dass wir beim ersten Lockdown im März letzten Jahres auch nur Traumwetter hatten. Mir sind beim Löschen etlicher Fotos (kein Platz mehr auf meinem Handy) welche davon in die Hände gefallen. Ich war schon Ende März braun wie … äh … ziemlich braun. Da sahen meine Haare auch schon wie bei einem Monchhichi (Wer erinnert sich?) aus. Marcooooooooooooooooooooooooooooooo?????????? Gestern wäre mein Termin gewesen. Schluchz ***

Ich geh jetzt mal wieder ein bisschen Winkearme trainieren. Elektronisch … hatte ich ja schonmal erzählt. Ich darf nachtragen: der Abflex und die Tens-Geräte sind absolut wirksam. Ich lege die mindestens dreimal pro Woche an, meistens stehe ich auf meinem Stepper und sehe fern, oder tanze vor mich hin. Zu „Disco Inferno“ – Burn, Baby burn – saucool.

Und ich spanne jetzt nicht an für Euch. Zu peinlich. Kann sich aber sehen lassen. Neulich ruft mich meine Freundin aus Hamburg an und bittet um Hilfe, da sie befürchtet mit ihren Winkeärmchen im Sommer davonzufliegen. Nachdem ich ausgelacht hatte, hab ich ihr die Gerätschaften ans Herz gelegt. Hat sie gekauft und mir wieder eine dieser unsäglichen Sprach-WhatsApp-Nachrichten hinterlassen … also Leute: entweder anrufen, oder schreiben, bitte …

Ok. Bin weg für heute und lasse Euch noch bisschen Sister Sledge da.

Einen beschwingten Wochenstart Ihr Lieben!

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