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Doofer Dämpfer

Eben war ich noch so euphorisch, schon klaut mir ein missgünstiger Misanthrop mein geliebtes Fahrrad. Ihr erinnert Euch. Das Fahrrad, dass ich vom Schmerzensgeld meines Unfalles gekauft hatte. Also quasi mit Tränen und Knochenbrüchen bezahlt…

Das haben sie geklaut. Diese A.., diese D.., diese W…, kurz: diese schlechten, schlechten Menschen.

Komme ich morgens aus dem Haus und will ins Büro (also wollen ist vielleicht der falsche Begriff, aber lassen wir das jetzt), und stehe vor einem leeren Platz. Ein Kettenglied meines Schlosses liegt einsam und verlassen auf dem Boden. Ich fassungslos. Und nach nunmehr langem Suchen stelle ich fest, dass ich nicht mal ein Bild von ihm hab. Ich befinde mich im Fußgängermodus und durchwandere das Tal des Jammerns.

Natürlich habe ich den Diebstahl angezeigt, aber die Aufklärungsquote dürfte höchstens im Bereich des Alkoholspiegels liegen, den ich am Wochenende anzulegen gedenke. Ob des Verlustes.

Nun denke ich intensiv darüber nach mir ein neues Rad zu kaufen. Aber ich hab ein Problem, denn jetzt bin ich nicht mehr unbesorgt. Jetzt denke ich als erstes darüber nach, wo ich es sicher abstellen kann, anstatt zu überlegen welche Extras mir besonders viel Freude machen würden, ob man sie nun wirklich braucht oder nicht.

Wenn ich also keinen sicheren Platz finde, dann sollte ich mir ein Rad kaufen, dass niemand klauen will. Aber warum sollte ich es wollen, wenn nicht mal Diebe es wollen. Hm…

Da könnte man nun natürlich ins erweiterte Nachdenken, um nicht zu sagen, ins Philosophieren kommen. Will man lieber Sachen besitzen, um die andere einen offensichtlich beneiden? Was heißt da man? Will ich? Oder ist es so, dass ich Qualität will, die eben auch andere zu schätzen wissen? Ich hab irgendwann schon mal erwähnt, dass ich in Sachen Taschen vollkommen versaut bin, denn einmal große Designer, immer Designer. Im Grunde genommen geht es mir aber auch bei Klamotten so. Hier sind es nicht die Mega Designer, aber dennoch ist es mir ehrlicherweise nicht möglich in H&M und Co. zu kaufen. Aus Überzeugung! Aber ein bisschen aus Eitelkeit…

Hose: Rag&Bone; Schuhe: Birkenstock; Shirt: Lacoste

Das hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Einerseits können die Sachen unmöglich zu fairen Bedingungen erzeugt worden sein, denn dazu sind sie schlicht zu billig. Abgesehen davon gefällt mir diese Wegwerf-Philosophie mit zig Kollektionen pro Jahr ganz und gar nicht. Darüber hinaus und da schließt sich der Kreis, möchte ich individuell sein. Wenn jede Zweite dasselbe wie ich trägt, dann habe ich keinen Spaß daran, was das Gegenteil von „beneiden“ beschreibt.

Wie geht es Euch? Machen Sachen, um die andere einen beneiden mehr Freude?

Oder gilt das gar auch für Menschen?

Anyway. Muss noch bisschen arbeiten, wobei Home Office höchst angenehm sein kann, wenn die Temperaturen stimmen und das WLAN auch auf dem Balkon perfekt funktioniert. Freu***

Ihr Lieben, habt ein Traumwochenende und genießt den Sommer. Mit welchen Dingen oder Menschen auch immer und vollkommen egal, was andere davon halten.

Übrigens, nur falls Ihr ein Rad kaufen wollt…wer weiß schon, wo die geklauten Räder so landen:

Treckingbike von KTM (Schwarz/Orange – 46cm/28Zoll – Rahmennr. KS80911467 >>> DAS IST MEINS!

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